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    Absurde Bewertung!  1964  0 Kommentare Brandheiße Aktie für Shortseller? Bilanzen lesen...

    Die in Würzburg ansässige Gesellschaft feierte im Jahr 2016 ihr Börsendebüt. Schon damals waren wir der Ansicht, dass die Gesellschaft zwar durchaus gut ist, die Aktie aber irrsinnig bewertet wird. Und wie so üblich bei frischen Firmen an der Börse, werden die vollmundigen Versprechungen oftmals verfehlt. Bereits im Jahr 1 nach dem IPO musste Firmenchef Joachim Kuhn seinen Investoren gegen Ende des vergangenen Jahres eine Gewinnwarnung präsentieren.

    Anstatt eines in Aussicht gestellten Umsatzwachstums von 35 bis 40 %, sollte der Umsatz nur noch um 28 bis 32 % expandieren. Das EBITDA sollte eigentlich „stark wachsen“ und wurde auf „eine Steigerung“ gegenüber 2016 zurechtgestutzt. Als Erklärung nannte Kuhn verschiedene operative Gründe, die zu Umsatzverschiebungen ins Jahr 2018 führen sollten. So war der Onboarding-Prozess bei 2 Großkunden im Service-Geschäft zeitintensiver als erwartet. Zudem hat sich ein Großkunde dazu entschieden, eine Boxenflotte entgegen der ursprünglichen Planung nicht im Q4 2017, sondern erst in 2018 zu erwerben. Sogar der Hurrikan-Schaden in Puerto Rico musste als Ausrede herhalten, in deren Folge zahlreiche Service-Aufträge von der ansässigen Netzwerkstation nicht ausgeführt werden konnten. Laut Kuhn wird ein großer Pharmakunde mit Container-Services in Puerto Rico bedient.

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    Erreicht hat die Gesellschaft im Jahr 2017 einen Umsatz von 46.9 Mio. Euro und damit ein Plus von 32 %. Die reduzierte Prognose wurde immerhin an der oberen Bandbreite erfüllt. Das EBITDA expandierte um 4 % auf 7.2 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge sank von 16 auf 13 %. Bis dahin liest sich das Zahlenwerk noch einigermaßen. Kuhn steuert seinen Laden auf Umsatz und EBITDA. Detaillierte Zahlen nach dem EBITDA finden Aktionäre allerdings erst hinten im Geschäftsbericht. Und hier sah es 2017 alles andere als gut aus. Das EBIT war mit über 300 000 Euro negativ. Netto wurde fast 1 Mio. Euro versenkt. 6.7 Mio. Euro wurden zudem fleißig aktiviert. Deutlich mehr als im Vorjahr. Ohne Aktivierung hätten die Würzburger knackige Verluste eingefahren. Der operative Cashflow war lediglich mit 1.5 Mio. Euro positiv. Bei einem Capex von 23 Mio. Euro in 2017, war der Free Cashflow somit deutlich negativ. Per Ende 2017 war die Kasse noch mit 5.2 Mio. Euro gefüllt. Da Kuhn fleißig weiter investiert, schließen wir eine Kapitalerhöhung in diesem Jahr nicht vollständig aus. 2017 hat der CEO im globalen Servicegeschäft die Containerflotte planmäßig um 50 % weiter auf nunmehr ca. 1 500 Container ausgebaut. Damit verfügt va-Q-tec nach eigenen Angaben über die größte Flotte an High-Performance-Thermo-Containern dieser Art weltweit. Um die stetig steigende Nachfrage bedienen zu können, soll die Flotte 2018 um weitere 500 Stück auf insgesamt 2 000 Container aufgestockt werden.

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    Redaktion Vorstandswoche
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    Die Vorstandswoche ist eine Börsenpublikation mit Fokus auf den deutschsprachigen Aktienmarkt. Sie erscheint seit dem Jahr 2015 und berichtet fundiert und exklusiv über börsennotierte Unternehmen.
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