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     1960  0 Kommentare Wann erfolgt der Befreiungsschlag am Goldmarkt?

    Dem normalen Anleger wird in diesem Frühling viel abverlangt. Schon seit Monaten bestimmen steigende Zinsen, Handelskriege, Strafzölle, Sanktionen und Kriegsgetrommel die Schlagzeilen und sorgen damit für eine zunehmende Verunsicherung der Bevölkerung und der Marktteilnehmer. Dazu kam ein scharfer Rücksetzer an den weltweiten Aktienmärkten, ein starker Goldpreis und crashende Kryptowährungen. Gerade hatte sich der DAX nach einem doch recht ungemütlichen mehrwöchigen Kurssturz halbwegs stabilisiert, da fackeln die selbsternannten Retter der Freiheit um Donald Trump, Teresa May und Emmanuel Macron nicht mit dem öffentlich angekündigten Vergeltungsschlag als Antwort auf den angeblichen Chemiewaffeneinsatz syrischer Regierungstruppen. Immerhin wurde der Raketenangriff erst nach Handelsschluss zum Wochenende durchgeführt, so dass die Märkte am folgenden Montag mit Abstand darauf reagieren konnten und damit kaum Auswirkungen im Markt spürbar waren.

    Dass der Sachverhalt des Chemiewaffeneinsatzes ebenso wie die Vergiftung des ehemaligen Spions Sergej Skripal bislang nicht nachhaltig bewiesen worden sind, stört die drei führenden NATO-Staaten offensichtlich nicht. Vielmehr sollte erneut ein Exempel statuiert werden. Dabei ist es schon erstaunlich, wie geduldig und umsichtig sich Russland in dieser aufgeheizten und zerfahrenen Situation verhält. Dass auch die Russen bei diesem nicht enden wollenden Drama keineswegs die „Guten“ sind, sollte klar sein. Im Krieg stirbt die Wahrheit eben immer als erstes. Bleibt zu hoffen, dass es in Syrien nun tatsächlich wieder um diplomatisches Schach auf hohem Niveau geht und sowohl die USA und ihre Verbündeten als auch Wladimir Putin und Russland letztlich auf eine friedliche Koexistenz hinarbeiten. Alles andere wäre nicht nur für die Finanzmärkte, sondern vor allem für unser aller Leben fatal.

    Für die Märkte könnte das angerührte Gemisch aber tatsächlich eine weiter anziehende Inflation bedeuten, so dass möglicherweise fast alle Anlageklassen in den nächsten Monaten steigen müssten. Denn während sich die amerikanische FED bislang vornehm zurückhält und nur moderate Zinserhöhungen in Aussicht stellt, ist die US-Inflation zuletzt auf 2,4 Prozent gesprungen. Mit neuen Schulden, riesigem Infrastrukturprogramm, den beschlossenen Strafzöllen und vor allem mit den neuerlichen sehr harten Sanktionen gegen russische Rohstoffgiganten wird sich Donald Trump aber vor allem weiter steigende Rohstoffpreise ins Land holen. Alleine in den vergangenen Wochen zogen bereits sowohl die Ölpreise als auch die Preise für Aluminium deutlich an. Die Zweitrundeneffekte werden hier nicht allzu lange auf sich warten lassen.

    Selten hat sich der Edelmetallsektor über einen so langen Zeitraum so uneinheitlich gezeigt wie dies nun schon seit Ende Januar der Fall ist. So kann sich der Goldpreis nach einem fulminanten Jahresauftakt weiterhin oberhalb von 1.300 USD halten und initiierte dabei immer wieder Attacken auf die entscheidende Widerstandszone um 1.350 – 1.375 USD. Der finale Befreiungsschlag gelang allerdings bisher nicht, wobei die folgenden Rückschläge moderat ausfielen und es daher nur noch eine Frage der Zeit scheint, bis es zum großen Ausbruch über diese seit dem Sommer 2016 deckelnde Widerstandszone.

    Der Silberpreis hingegen führt ein Schattendasein und kommt kaum in die Gänge. Das Kursgeschehen spielt sich hier seit Monaten in einer engen Handelspanne zwischen 16,10 USD und 16,75 USD ab. Allerdings liefern die Terminmarktdaten seit einigen Wochen ein klares antizyklisches Einstiegssignal. Gleichzeitig notiert auch das hohe Gold/Silber-Ratio weiterhin im Extrembereich.

    Die Gold- und Silberminenaktien schließlich notieren weit entfernt von ihren Kursständen vom Sommer 2016, obwohl der Goldpreis diese Region im laufenden Frühjahr immer wieder erreicht hatte. Immerhin scheint sich in den letzten Wochen eine relative Stärke aufzubauen. Zudem hat sich das dreifach getestete Tief aus dem Februar und März als starke Unterstützung etabliert. Offensichtlich bewahrheitet sich hier die Vermutung, dass der Goldpreis erst noch ordentlich vorlegen muss, bevor die Minenaktien ihre stürmische Erholung vom ersten Halbjahr 2016 fortsetzen können. Da die saisonale Komponente noch bis Ende Juni/Anfang Juli eher ungünstig gelagert ist, wäre ein finaler Rücksetzer am Goldmarkt nicht überraschend. Spätestens im Sommer müsste dann aber der große Befreiungsschlag am Goldmarkt auch alle anderen Edelmetalle sowie die Minenaktien mit nach oben ziehen.

     





    Dirk Müller
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    Dirk Müller ist Finanzexperte, mehrfacher Spiegel-Bestseller Autor*, Politikberater, Vortragsredner, Gründer von Cashkurs.com – und gilt als „Dolmetscher zwischen den Finanzmärkten und den Menschen außerhalb der Börse“. Sein Weg an der Börse begann 1992, heute zählt er zu den bekanntesten Gesichtern des Börsenparketts. Von vielen Medien wird er daher auch gerne Mr. DAX genannt.

    Dirk Müllers Fähigkeit, komplexe Sachverhalte auf das Wesentliche zusammenzufassen und für die Allgemeinheit verständlich zu erläutern, zeichnet seine einzigartige Berichterstattung auf Cashkurs.com aus. Hierbei ist ihm vor allem an der Aufklärung und der Vermittlung von unabhängigen Hintergrundinformationen gelegen. Dirk Müller setzt sich für die Förderung der Aktienkultur in Deutschland ein und unterstützt diese mit einem eigenen Fonds zum Vermögensaufbau (Dirk Müller Premium Aktien).

     

     

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    Verfasst von Dirk Müller
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