Geld für saubere Engerie:
Ohne grüne Staatsanleihe könnte der Vorreiter ins Hintertreffen geraten
Grüne Investitionen in Großbritannien gingen im vergangenen Jahr um 56 Prozent zurück, was im Parlament die Befürchtung aufkommen ließ, dass das Land nach dem Verlassen der Europäischen Union seine Führungsposition bei sauberer Energie nicht halten und die Klimaziele verfehlen könnte.
"Milliarden von Pfund an Investitionen in saubere Energie, Transport, Heizung und Industrie sind notwendig, um unsere Kohlenstoffziele zu erreichen", sagte Mary Creagh, eine Abgeordnete des Parlaments, die den Ausschuss für Umweltprüfung leitet. "Ein dramatischer Rückgang der Investitionen bedroht die Fähigkeit der Regierung, rechtsverbindliche Klimaschutzziele zu erreichen.", so Creagh weiter.
Großbritannien ist führend bei Investitionen in erneuerbarer Energie, insbesondere bei Offshore-Windenergie. Es hat bislang mehr Anlagen im Meer installiert als jedes andere Land und erzeugte im Jahr 2016 gut 15 Prozent seines Stroms aus Wind und Sonne. Schaut man auf den Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen insgesamt, dann war 2015 Schweden mit 53,9 Prozent führend - auf Platz 2 kam Finnland mit 39,3 Prozent und auf Platz 3 Lettland mit 37,6 Prozent.
Dennoch sanken die grünen Investitionen von 23,4 Milliarden Dollar im Jahr 2016 auf 10,3 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr, so ein Bericht, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. So haben im vergangenen Jahr die grünen Investitionen in Großbritannien den niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt erreicht.
Premierministerin Theresa May hatte im vergangenen Jahr eine Clean Growth Strategy vorgestellt, womit aber die Klimaschutzziele des Landes nicht erreicht werden - selbst wenn sie vollständig umgesetzt wird.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist ein wichtiger Geldgeber für grüne Projekte. Sie hat ihre Aktivitäten in Großbritannien seit der Brexit-Abstimmung zurückgefahren. Das Vereinigte Königreich verkaufte kürzlich auch seinen öffentlichen Kreditgeber Green Investment Bank an Macquarie. Der Umweltprüfungsausschuss empfiehlt der Regierung die Emission einer grünen Staatsanleihe, um zusätzliche Mittel für Umweltprojekte zu beschaffen.
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