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    ROUNDUP  1057  0 Kommentare Türkische Zentralbank stemmt sich gegen Lira-Verfall

    ANKARA (dpa-AFX) - Die türkische Zentralbank stemmt sich gegen den anhaltenden Wertverfall ihrer Landeswährung Lira. Man beobachte die "ungesunde Preisbildung" an den Märkten genau, teilte die Notenbank am Mittwoch in Ankara mit. "Notwendige Schritte werden unternommen, auch unter Berücksichtigung der Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Inflationsaussichten."

    An welche konkreten Schritte die Notenbank denkt, teilte sie nicht mit. Möglicherweise ist dies auch Inhalt eines ranghohen Treffens: Der türkische Nachrichtensender NTV berichtete, Zentralbankchef Murat Cetinkaya wolle am Mittwoch mit Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zusammenkommen.

    Nach der Zentralbank-Erklärung dämmte die Lira ihre Kursverluste gegenüber Euro und Dollar etwas ein. Kurz zuvor war sie auf neue Rekordtiefstände gefallen. So kostete ein Dollar erstmals mehr als 4,50 Lira, für einen Euro waren erstmals bis zu 5,32 Lira zu zahlen. Am Aktienmarkt der Türkei konnten die Verluste ebenfalls etwas reduziert werden.

    Die Lira hat in den vergangenen Wochen erheblich an Wert verloren. Fachleute nennen als wesentlichen Grund steigende Kapitalmarktzinsen in den USA, die Anleger dazu bewegen, Kapital aus vielen Schwellenländern abzuziehen. Das setzt die entsprechenden Landeswährungen unter Druck. Die Türkei ist von dieser Entwicklung - zusammen mit Argentinien - besonders betroffen. Seit Jahresbeginn hat die Lira zum Dollar rund 14 Prozent an Wert verloren, gegenüber dem Euro sind es knapp 13 Prozent.

    Beschleunigt wurde die Lira-Talfahrt jüngst durch Äußerungen des türkischen Staatspräsidenten. In einem Interview hatte Erdogan am Montagabend geäußert, dass er nach der im Sommer stattfindenden Präsidentenwahl seinen Einfluss gegenüber der Zentralbank ausweiten wolle. Erdogan ist strikt gegen höhere Leitzinsen, die Fachleute aber fordern, um die hohe Inflation in der Türkei in den Griff zu bekommen. Hohe Inflationsraten machen Vermögensanlagen meist unattraktiv und belasten so den Wechselkurs der jeweiligen Landeswährung./bgf/tos/jha/





    dpa-AFX
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