Konjunktur hat ihren Zenit überschritten
Das Wachstum der
deutschen Wirtschaft hat sich im ersten Quartal diesen Jahres halbiert und in den USA profitiert man zwar von der Steuerreform des letzten Jahres, die Aktienkurse an der Wall Street gehen jedoch
trotzdem nicht auf Höhenflug. Die Auseinandersetzung mit dem Brexit und weiterhin politische Unsicherheit in Italien, hemmen die Euphorie. Hat die Konjunktur nun ihren Zenit überschritten?
Dieser Frage widmeten sich auch die Analysten von Merck Finck, die Einschätzung stellen wir vor:
Vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen haben die meisten Konjunkturdaten vor allem in exportorientierten Regionen in den vergangenen Wochen enttäuscht. „Der Trend bleibt zwar solide, aber die Spitze der wirtschaftlichen Wachstumsdynamik liegt hinter uns“, sagt Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck, im aktuellen „Marktkompass“ Mai 2018. Dieses Umfeld bestätige zusammen mit der geldpolitischen Normalisierung durch die Zentralbanken das neutrale Fundamentalbild der Bank. Auch die Einschätzung der Marktrisiken bleibe angesichts des weiterhin bestehenden Risikos geopolitischer Eskalationen, struktureller Ungleichgewichte und möglicher geldpolitischer Fehlentscheidungen seitens der Zentralbanken neutral.
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Aktuelle Entwicklungen – Konjunkturzyklus hat Zenit überschritten
Mit dem Krieg in Syrien, der Aufkündigung des Nuklear-Deals mit dem Iran und den anhaltenden Handelsdifferenzen richteten die Anleger ihr Hauptaugenmerk weiter auf die Geopolitik und vor allem auf die Politik von Donald Trump. Viele Konjunkturdaten haben sich zuletzt eingetrübt, Unternehmensdaten fielen zumeist schwächer aus als Konsumindikatoren.
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„Der Konjunkturzyklus hat seinen Zenit überschritten“, kommentiert Greil. Europa muss sich nach wie vor mit der Umsetzung des Brexits auseinandersetzen, und in Italien herrscht – noch – politischer Stillstand. Wenngleich die USA weiter von der Steuerreform des letzten Jahres profitieren, wollten viele Aktienkurse an der Wall Street trotz eindrucksvoller Gewinnzahlen partout nicht steigen. Beiderseits des Atlantiks stiegen dagegen zumindest zwischenzeitlich die Inflationserwartungen, was steigenden Lohntrends und den Rohstoffpreisen zuzuschreiben war.
Aktien neutral gewichtet, Anleihen weiterhin untergewichtet
Angesichts der jüngsten Konjunkturschwäche gab es zuletzt nicht nur in Europa weniger Anhebungen von Gewinnschätzungen auf Analystenseite. Höhere Rohstoffpreise insbesondere für Öl und steigende Löhne könnten die Gewinnmargen der Unternehmen schmälern, während das Wirtschaftsklima die Aussichten auf Umsatzwachstum trübt. „An der Wall Street zeichnen sich kurzfristig keine entscheidenden Faktoren ab, die den Aktienmarkt von seinem Seitwärtstrend abbringen”, so Greil. Dies bestätige die neutrale Haltung der Bank und ihre vor allem bewertungsbedingte Präferenz für Japan und die Schwellenländer gegenüber den USA und Europa.
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Im April drückte die Suche nach sicheren Häfen vorübergehend sowohl die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe als auch die der US-Staatsanleihe; beide stiegen aufgrund von Anzeichen eines Anstiegs der Inflation in den USA sowie bei Löhnen und Rohstoffpreisen danach jedoch wieder an. Sollte die US-Notenbank 2018 wie von Merck Finck erwartet drei weitere Zinsanhebungen beschließen, dürfte die US-Renditekurve flacher werden, während die für Bundesanleihen angesichts vorerst wohl ausbleibender Leitzinsanhebungen durch die EZB steiler werden dürfte. Merck Finck bleibt bei Anleihen untergewichtet.
Quelle: Merck Finck, eigene Recherche