Merkel nach China abgeflogen - Iran und Handel im Fokus
BERLIN/PEKING (dpa-AFX) - Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Mittwochnachmittag zu ihrer elften China-Reise gestartet. Vor dem Hintergrund des Handelsstreits mit den USA will sie in Gesprächen mit Ministerpräsident Li Keqiang und Staats- und Parteichef Xi Jinping am Donnerstag auch eine stärkere Öffnung des chinesischen Marktes verlangen. Deutsche Firmen sind häufig einem Zwang zu Technologietransfer ausgeliefert. Behörden und Unternehmen befürchten zudem intensive Wirtschaftsspionage durch China.
Die Reise Merkels wird überschattet von den Auseinandersetzungen über den Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran und das Tauziehen um das nordkoreanische Atomwaffen- und Raketenprogramm. Merkel reist mit einer kleineren Wirtschaftsdelegation. Vertreten sind nach Informationen aus Regierungskreisen unter anderem die Branchen Automobil, Elektronik, Chemie, Pharma, Lebensmittel, Maschinenbau und Finanzdienstleistungen. Mit dabei sind etwa die Vorstandschefs von VW und Siemens, Herbert Diess und Joe Kaeser. Größere Abkommen sollen nicht unterzeichnet werden.
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Ob oder wie Merkel Menschenrechtsfragen ansprechen wird, war offen. Am Donnerstag will sie mit chinesischen Künstlern und Wissenschaftlern zusammentreffen. Am Freitag reist die Kanzlerin zum Abschluss des Besuches in die südchinesische Metropole Shenzhen, die als Innovationshochburg gilt. Dort nimmt sie an der Eröffnung einer Innovationseinrichtung der deutschen Außenhandelskammer teil. Zudem will Merkel ein Siemens-Werk und ein chinesisches Start-up-Unternehmen besuchen./bk/lw/DP/tos