Aktien Europa Schluss
Weitere Verluste - Trump sagt Treffen mit Kim ab
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen sind am Donnerstag nach einem freundlichen Start unter Druck geraten. Damit knüpften sie an den schwachen Vortag an, als Gewinnmitnahmen nach dem zuvor guten Lauf belastet hatten. Verantwortlich für die neuerlichen Kursabschläge war US-Präsident Donald Trump: Er sagte das im Juni geplante Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ab, über das es schon zuletzt Unsicherheiten gegeben hatte. Zudem goss Trump nach der jüngsten Entspannung im internationalen Handelsstreit durch eine Annäherung zwischen den USA und China mit dem Auftrag, Einfuhrzöllen auf ausländische Autos zu prüfen, wieder Öl ins Feuer.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 drehte im Laufe des Nachmittags ins Minus und schloss 0,57 Prozent tiefer bei 3521,76 Punkten. In Paris verabschiedete sich der CAC 40 0,31 Prozent schwächer bei 5548,45 Punkten. Der Londoner FTSE 100 sank um 0,92 Prozent auf 7716,74 Punkte.
Größter Verlierer aus Branchensicht waren am Donnerstag die Autobauer und -zulieferer: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 sackte um 1,84 Prozent ab. Die Aktien der deutschen Hersteller Daimler , Volkswagen und BMW belegten mit deutlichen Kursrückgängen zwischen 1,69 und 2,77 Prozent hintere Plätze im EuroStoxx 50. Kaum besser erging es den Papieren der französischen Konkurrenten Renault und PSA , die mit Verlusten von 1,68 und 1,11 Prozent im CAC 40 ebenfalls weit hinten zu finden waren.
Auch die Aktien von Öl- und Gaskonzernen machten ihren Besitzern wie schon tags zuvor wenig Freude: Der Branchenindex sank angesichts der weiter sinkenden Preise für den wichtigen Rohstoff um 1,55 Prozent.
Am besten hielt sich erneut der Index der als krisenresistent geltenden Lebensmittel- und Getränkehersteller, der diesmal 0,86 Prozent gewann. Ihm half auch ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach China ab dem 1. Juli die Importzölle auf viele Konsumprodukte etwa aus dem Lebensmittel- und Kosmetikbereich senken will. Der Spirituosenhersteller Diageo schaffte dank Medienberichten über den möglichen Verkauf von US-Marken ein Kursplus von fast anderthalb Prozent.
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Beim britischen Baumarktbetreiber Kingfisher setzte sich letztlich eine positive Interpretation der jüngsten Nachrichten durch: Die Aktien gewannen 0,51 Prozent. Zwar wurde das Unternehmen im ersten Quartal den Erwartungen für den Umsatz auf vergleichbarer Fläche und zu konstanten Wechselkursen nicht gerecht. Doch laut Kingfisher hat sich die Lage im April und im Mai wieder entspannt, worauf auch James Grzinic vom Analysehaus Jefferies in einem Kommentar zu den Zahlen hinwies. Der Experte bekräftigte seine Kaufempfehlung für die Aktie./gl/he