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    EZB-Rat Smets  788  0 Kommentare Steigende Zuversicht in Erreichen des Inflationsziels

    FRANKFURT (dpa-AFX) - EZB-Ratsmitglied Jan Smets rechnet trotz der jüngsten Konjunkturabkühlung und der Italien-Krise mit einem soliden Wachstum und einem Erreichen des Inflationsziels der Notenbank. Er sei zuversichtlich, dass sich die Teuerung auf absehbare Zeit nachhaltig dem Zielwert von unter, aber nahe zwei Prozent annähern werde, sagte der Chef der belgischen Notenbank in einem am Donnerstag vorab veröffentlichten Interview mit der "Börsen-Zeitung". Das könnte dann auch die Tür öffnen für eine weitere Normalisierung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).

    Zuletzt hatte sich die Inflation bereits spürbar verstärkt, nachdem sie zuvor über einen langen Zeitraum ungewöhnlich schwach war. Im Mai waren die Verbraucherpreise um 1,9 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat gestiegen. Das ist die stärkste Teuerung seit April 2017. Im Vormonat hatte die Jahresinflationsrate nur bei 1,2 Prozent gelegen. Außerdem lag die Kernrate der Teuerung, ohne schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel im Mai nur bei 1,1 Prozent.

    Seit geraumer Zeit versucht die EZB mit einer extrem lockeren Geldpolitik die Inflation anzutreiben. Bis zum September will die Notenbank noch Anleihen in einem Volumen von 30 Milliarden Euro pro Monat kaufen.

    Trotz des jüngsten Anstiegs der Inflation sei der Euroraum aber "noch relativ weit entfernt von einer nachhaltigen Inflationsrate von zwei Prozent", sagte Smets. "Wir sind auf dem richtigen Weg", versicherte der Notenbanker.

    Die jüngste Konjunkturabkühlung im Euroraum wird von Smets eher heruntergespielt. Das sei als "eine Normalisierung" nach einer Phase mit Wachstum deutlich über Potenzial, sagte er. "Meine Zuversicht, dass wir auf einem soliden Wachstumspfad bleiben, ist ungebrochen."

    Die Aussagen kommen kurz vor einer wegweisenden Sitzung der Euro-Hüter. Am 14. Juni dürfte es im EZB-Rat erstmals eine intensivere Diskussion über die Zukunft der umstrittenen Anleihekäufe über Ende September 2018 hinaus geben. Der Rat schien lange Zeit auf ein Ende der Käufe zum Jahresende 2018 zuzusteuern. Schwächere Konjunkturdaten, der globale Handelsstreit und nun das politische Chaos in Italien haben aber Spekulationen aufkommen lassen, die Euro-Hüter könnten doch vorsichtiger agieren.

    Smets warnte vor einem zu schnellen Kurswechsel - auch in der Kommunikation: "Die Kommunikation muss sehr vorsichtig sein, um exzessive Volatilität zu verhindern und eine ungewollte Straffung der Finanzierungsbedingungen zu vermeiden." Smets signalisierte, dass eine Entscheidung über die Zukunft der Anleihekäufe erst bei der Sitzung Mitte September zu spät sein könnte. Die EZB müsse "die Märkte gut vorbereiten". Smets: "Wir sollten also nicht unbedingt bis zum letzten Tag warten."/jkr/jsl/jha/





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