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     2687  1 Kommentar Obike: Schuldenberg und ratlose Behörden

    Fahrradverleiher Obike ist insolvent und teilweise nicht mehr erreichbar. Dies sorgt für Ärger bei den städtischen Behörden, denn die Räder stehen im Weg und sind oftmals kaputt. 

    Florian Paul, Fahrradbeauftragte der Stadt München, sagte in einem Interview: "Wir versuchen, seit Wochen und Monaten bei Obike jemanden zu erreichen, der sich um die Entfernung der Räder kümmert", so "ntv". Die Angelegenheit wird besonders kompliziert, weil nicht Obike, sondern das Unternehmen "Umzug 24" für das Einsammeln der Räder verantwortlich ist. Dies ist nur über eine Ortungs-App möglich, die nicht mehr richtig funktioniert, so "Umzug 24" gegenüber Medien.

    In Singapur, dem Unternehmenssitz von Obike, beschäftigen sich die Gerichte mit der geleisteten Kaution, die Kunden eigentlich zurückerstattet bekommen sollen. Allein in Singapur geht es um 4,6 Millionen US-Dollar und Obike sucht nach Lösungen, um den Rückerstattungsprozess zu starten, so "Chanelnewsasia". Auch gibt es Informationen, dass Obike Mittel aus alternativen Quellen, zum Beispiel von ihren Aktionären, ausschöpfen will, um eine vollständige Rückerstattung der Kundeneinlagen zu ermöglichen. 

    Dieser Fall könnte sich zum einen Fahrrad-Krimi entwickeln, denn laut "The Guardian" hat Obike bereits seinen Hauptsitz verlassen. Die australische Service-Rufnummer des Unternehmens wurde ebenfalls getrennt und Obike reagiert nicht mehr auf E-Mails oder Medienanfragen. Im Jahr 2017 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 912.000 US-Dollar und verzeichnete einen Verlust von 4,25 Mio. US-Dollar. Sie hatte ein Vermögen von 11,3 Mio. US-Dollar, aber Verbindlichkeiten von 22,7 Mio. US-Dollar.

    In München sind 3.000 Obike-Räder auf den Straßen, während es in Frankfurt am Main 1.200 sind. Für Berlin gibt es keine verlässlichen Angaben, da die Senatsverkehrsverwaltung keine genauen Zahlen habe. Jedoch könnte es passieren, dass die Bezirke die "übrig gebliebenen Fahrradleichen entsorgen müssten, sollte Obike das nicht selbst erledigen", so die "Morgenpost". Obike gehört, gemeinsam mit Lidl-Bike, zu den Anbieter mit den meisten Rädern in Berlin. 

    Der vorliegende Fall macht deutlich, dass sich die Städte zukünftig doch besser einen Zugang zu den GPS-Daten vertraglich sichern sollten und die Räder gekennzeichnet werden müssen, um die Anzahl genau zu erfassen. Ferner müssen die Kunden besser vor dem Verlust der Kaution geschützt werden. 

    Quellen:

    Morgenpost

    ntv

    Chanelnewsasia

    The Guardian




    wallstreetONLINE Redaktion
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