Putin macht Westen für zerrüttetes Verhältnis verantwortlich
WASHINGTON (dpa-AFX) - Kremlchef Wladimir Putin hat den Westen für die Verschlechterung der Beziehungen zu Russland verantwortlich gemacht. Als Beispiele nannte er die Nato-Osterweiterung, den früheren Jugoslawien-Konflikt in den 1990er Jahren sowie die Entwicklung in der Ukraine. "Wir waren es nicht, die einen Militärputsch in der Ukraine organisiert haben", sagte Putin am Montag (Ortszeit) in einem Interview des US-Senders Fox News laut einer englischen Übersetzung. Putin bezog sich dabei auf die monatelangen Proteste im Winter 2013/2014 in der Ukraine. Der damalige Präsident Viktor Janukowitsch floh als Folge nach Russland.
Nach den Worten von Putin muss Russland auf Vorgänge an seinen Grenzen reagieren. "Ich habe mich nicht geändert, ich bin wie ich bin, und ich bin, wie ich war", sagte Putin. Er wies nach dem Gipfel mit US-Präsident Donald Trump in Helsinki erneut jede staatliche russische Einmischung in die US-Wahlen im Jahr 2016 zurück. "Russland als Staat hat sich nie in die internen Angelegenheiten der Vereinigten Staaten eingemischt", betonte Putin. Nach Angaben von Fox News wurde das Interview am Montag nach dem Gipfel von Putin und Trump in Helsinki aufgezeichnet.
Fox-News-Moderator Chris Wallace versuchte bei dem Interview, Putin die Anklageschrift von US-Sonderermittler Robert Mueller gegen zwölf Mitarbeiter des russischen Militärgeheimdienstes GRU zu überreichen. Mueller verdächtigt sie, für Hackerangriffe auf Computer der oppositionellen Demokraten vor der Wahl 2016 verantwortlich zu sein. Putin nahm das Papier in dem angespannten Gespräch nicht an und forderte den Moderator auf, es auf einen Beistelltisch zu legen.
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Putin verwies auf ein strafrechtliches Abkommen mit den USA aus dem Jahr 1999. Sollte Mueller einen entsprechenden Antrag stellen, würden russische Ermittler Verdächtige in Russland befragen. Mueller habe aber keinen einzigen solchen Antrag gestellt./cy/da/DP/zb