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    ROUNDUP 2  412  0 Kommentare Handelsstreit belastet Ifo-Geschäftsklima für Deutschland kaum

    (neu: Expertenstimmen)

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Juli trotz der Verunsicherung durch den Handelsstreit nur leicht eingetrübt. Wie das Ifo-Institut am Mittwoch in München mitteilte, fiel der von ihm erhobene Geschäftsklimaindex geringfügig um 0,1 Punkte auf 101,7 Zähler. Er befindet sich damit nach Rekordwerten Ende 2017 weiter auf hohem Niveau. Analysten hatten im Schnitt mit einem stärkeren Rückgang auf 101,5 Punkte gerechnet. Das Ifo-Geschäftsklima gilt als der wichtigste Frühindikator für die Konjunktur in Deutschland. "Die deutsche Wirtschaft setzt ihre Expansion in verlangsamter Gangart fort", sagte Ifo-Chef Clemens Fuest.

    Uwe Burkert, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg, stuft den leichten Rückgang des Gesamtindikators als bedeutungslos ein: "Der Abschwung ist abgesagt. Die Chancen für ein wieder kräftigeres Wachstum im zweiten Halbjahr stehen gut, auch wenn es mit dem Handelsstreit zwischen den USA und dem 'Rest der Welt' sowie dem näher rückenden Brexit zwei gewichtige Risiken gibt."

    Die befragten Unternehmen bewerteten zwar ihre aktuelle Geschäftslage etwas besser als zuletzt, die Erwartungen für das nächste halbe Jahr haben sich aber verschlechtert. "Hier dürfte sich die aktuelle Zolldebatte bemerkbar machen", kommentierte Thomas Gitzel, Chefökonom bei der VP Bank. "Die Handelsstreitigkeiten machen das Leben im Unternehmenssektor schwerer."

    Dass die Lage trotz der Sorgen bislang weiter gut bleibt, führt Carsten Brzeski, Chefvolkswirt bei der Bank Ing-Diba, darauf zurück, dass die bereits bestehenden Zölle auf Stahl und Aluminium die Wirtschaft kaum treffen.

    Anders könnte es werden, wenn US-Präsident Donald Trump mit den angedrohten Zöllen auf Autoimporte aus der Europäischen Union ernst machen sollte. Dies würde die deutsche Autoindustrie massiv treffen, meint Gregor Eder, Experte beim Versicherer Allianz. "Unsere diesjährige Wachstumsprognose von 2,1 Prozent wäre dann nicht zu halten." Für Patrick Boldt, Experte bei der Landesbank Helaba, hat die konjunkturelle Dynamik in Deutschland ihren Höhepunkt denn auch überschritten.

    Im Verarbeitenden Gewerbe ging der Index aufgrund verschlechterter Lageeinschätzungen zum sechsten Mal in Folge zurück. Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima dagegen verbessert. Ein neuer Rekordwert wurde dagegen im Bauhauptgewerbe verzeichnet. Ifo-Chef Fuest spricht hier von einem "Boom". Deutlich verschlechtert haben sich dagegen die Erwartungen im Einzelhandel. An den Finanzmärkten wirkten sich die neuen Daten nicht auf die Kurse aus./tos/jsl/jha/




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