Deutschland hat die Weltmeisterschaft gewonnen, aber nur …
„Herzlichen Glückwunsch an Deutschland zum Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 2018!“ – So hätte es heißen können, wenn unsere hochbezahlten Kicker eine bessere Einstellung besessen hätten. Ein „Weiter so“ wird es nicht mehr geben, dazu hängt zu viel am Wirtschaftsfaktor Fußball. Wenn wir allerdings die Reaktionen der DFB-Funktionäre betrachten, haben wir so unsere Zweifel. Aber es geschehen ja noch Zeichen und Wunder.
So müssen wir uns mit einem anderen Titel zufriedengeben: Unser (Ersatz-)Champion heißt Adidas. Das börsennotierte Unternehmen aus Herzogenaurach hat die meisten Teams im Turnier 2018 in Russland ausgerüstet. Es führte das Ranking der Ausrüster bei der WM 2018 mit 12 Mandaten an und stattete somit mehr als ein Drittel aller Teams aus. Auf Rang 2 im Ausrüster-Ranking liegt knapp dahinter Nike mit 10 Mandaten. Allerdings bestritt Nike das Endspiel Frankreich gegen Kroatien allein. Inwieweit die Nike-Ausrüstung zum Weltmeister- bzw. Vizeweltmeistertitel beigetragen hat, wollen wir hier nicht beurteilen.
Nur der Vollständigkeit halber: Das Spiel um den 3. Platz ging an einen weiteren deutschen Konzern – Puma – mit drei Ausrüstungsmandaten.
Dass Sport ein riesiges und sich ständig im Wachstum befindliches Business ist, bestreitet niemand mehr. Selbst die Trikots der unterklassigen Amateure werden heute mit Sponsorenlogos versehen.
Der Fitnessboom in Deutschland – gut fürs Depot
Der Fitnessboom in Deutschland ist ungebrochen und erreicht immer weitere Höhen. Während in den 1980er-Jahren lediglich 300 000 Menschen in einem Fitness-Studio angemeldet waren, sind es heute mehr als 10,6 Millionen. Europaweit besuchen inzwischen mehr als 50 Millionen Menschen regelmäßig ein Fitnessstudio, weltweit summiert sich diese Zahl auf über 162 Millionen Fitnessbegeisterte, egal ob es nur zum Spaß betrieben wird oder ernsthaft bis zum Wahn ausartet.
Dass damit nicht nur Muskelmasse aufgebaut wird und Kalorien purzeln, sondern auch gutes Geld zu verdienen ist, wissen nicht nur die Studiobetreiber. Die verschiedenen Fitnessclubs generieren weltweit inzwischen einen Umsatz von über 80 Milliarden Dollar. Allein der nordamerikanische Markt ist mehr als 28 Milliarden Dollar schwer.
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Auch für Groß- und Kleinanleger ist dieses Segment natürlich interessant, denn hier profitieren nicht nur Fitnessclubs, sondern ebenso Ausrüster und Hersteller von Sportbekleidung und -zubehör. Einige große Fitnesskonzerne haben bereits erfolgreich bewiesen, dass sie auch das Training auf dem glatten Börsenparkett beherrschen.