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DAX – Blue Chips unter Druck!
364 DAX – Blue Chips unter Druck!
Nachdem sich die Währungskrise in der Türkei am Freitag zuspitzte, gerieten auch die deutschen Blue Chips unter Druck. Über den rapiden Wertverfall der Türkischen Lira hatten wir bereits mehrfach berichtet, doch mittlerweile beschränken sich die Probleme nicht mehr nur auf das Land am Bosporus, das möglicherweise auf eine Staatspleite zusteuert. Die Lira-Krise droht nämlich auf den europäischen Bankensektor überzugreifen; so verstärkte die EZB-Bankenaufsicht unbestätigten Berichten zufolge die Beobachtung einer Reihe von Großbanken, die von einem möglichen Kreditausfall betroffen sein könnten. Die Folge:
Der DAX rauschte rund 2% in die Tiefe und riss dabei die Haltelinien bei 12.600 bzw. 12.500 Punkten – neues Monatstief bei 12.390 inklusive. Setzt sich dieser Ausverkauf in der neuen Woche fort (wonach es vorbörslich aussieht), dürfte ein Test der März-Aufwärtstrendgerade knapp unterhalb der 12.300er-Unterstützung unausweichlich werden; verlieren die Kurse auch dort den Halt, könnte sich die Korrektur ohne Weiteres erneut bis an das Juni-Korrekturtief bei 12.104 ausweiten, bevor (Achtung, offenes Gap!) tatsächlich noch einmal die 12.000er-Barriere auf den Prüfstand gestellt werden könnte.
Etwas Ruhe würde dagegen wieder einkehren, sobald der Index die 12.600er-Schlüsselstelle zurückerobert und sich anschließend erneut in Richtung GD200 aufmacht. Ein Trendwechsel sollte dann das nötige Aufwärtspotenzial für die Rückkehr in die November-Schiebezone bei 12.850 bereitstellen, und von dort wäre ein Heranlaufen an die 13.000er-Barriere ein starkes Lebenszeichen der Bullen. Wenngleich, das muss klar gesagt werden, echte neue Long-Impulse strenggenommen erst nach einem Ausbruch über das Mai-Top bei 13.200 Zählern in den Markt kämen.
Kennzahlen zum Basiswert
Schlusskurs
12.424,35 Pkt.
+ / –
-251,76 Pkt. / -1,99%
Hoch / Tief
12.585,83 Pkt. / 12.390,40 Pkt.
Performance
52-Wochen-Hoch
52-Wochen-Tief
Statistik
Trend
Deutsche Bank – In der Krise?
Nach Angaben der Bundesbank stehen türkische Kreditnehmer bei deutschen Geldinstituten mit insgesamt rund 21 Milliarden Euro in der Kreide. „Risk-off“ hieß daher am Freitag das Motto im Finanzsektor, wodurch die die Aktie der Deutschen Bank über 4% gen Süden geschickt wurde. Damit sind die Papiere jetzt wieder unter die wichtige 10,50er-Marke gefallen; sollte nun auch die 10-Euro-Schwelle noch einmal unterboten werden, müsste mit dem nächsten Test der kritischen Unterstützungen bei 9,50 bzw. 9 Euro gerechnet werden. Gelingt indes der schnelle Turnaround – wofür die Kurse idealerweise direkt die 11-Euro-Hürde zurückerobern müssten – wäre die Wiederaufnahme der jüngsten Aufwärtsbewegung geglückt und das nächste Kursziel oberhalb des Juli-Tops an der 11,50er-Marke zu finden.
Schlusskurs
10,31 €
+ / –
-0,44 € / -4,06%
EUR/USD – Im Abwärtsstrudel
Und noch ein Wert ist am Freitag in den Abwärtssog der türkischen Währungskrise geraten: Der Euro gab gegenüber dem US-Dollar deutlich nach, sackte auf ein neues Jahrestief bei 1,1395 USD und gleichzeitig auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahr ab. Damit scheint sich das Bewegungspotenzial, das in dem Quergeschiebe der vergangenen Wochen rund um die 1,16er-Schwelle aufgebaut wurde, nun nach unten zu entladen, womit als nächste Haltestelle jetzt die 1,12er-Marke aktiviert werden dürfte. Eine Etage tiefer stützt zudem die 1,10er-Haltezone, wobei noch nicht alle Möglichkeiten auf der Oberseite ausgereizt sind: Kann sich der Euro nämlich an der 1,14er-Begrenzung nach oben abdrücken, wäre eine schnelle Rückkehr an die 1,16er-Marke durchaus wahrscheinlich; um dem Abwärtstrend jedoch zu entrinnen, sollte die europäische Gemeinschaftswährung anschließend den Weg in Richtung 1,18er-Barriere einschlagen.
Schlusskurs
1,1412 $
+ / –
-0,0116 $ / -1,01%
Euro-Bund Future – Ganz vorne mit dabei
Während die Anleger türkische Staatsanleihen gleich haufenweise auf den Markt warfen, wurden deutsche Anleihen als „Sicherer Hafen“ gesucht, wodurch sich der Preis für den Euro-Bund Future mit 163,41 in der Spitze auf den höchsten Stand seit dem Top vom 29. Mai verteuerte. Die vorübergehende Schwächephase Anfang August konnte der Terminkontrakt damit erfolgreich abschütteln und nimmt nun klar Kurs auf das bisherige Jahreshoch. Gelingt der Sprung auf ein neues Top, hätten die Notierungen im Anschluss Platz bis an die 165er-Marke, ein Kursniveau, das zuletzt im September vergangenen Jahres erreicht wurde. Auf der Unterseite sichert dabei die breite Schiebezone zwischen 163/162 den Euro-Bund Future ab; erst unterhalb von 162 müsste noch einmal mit einem Test des Korrekturtiefs vom 01. August bei 160,86 bzw. des GD200 bei aktuell 160,71 und somit direkt darunter gerechnet werden.
Schlusskurs
163,32 (Indikation)
+ / –
0,76 / 0,47%
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