Bilanz-Skandal
Steinhoff-Wirtschaftskrimi: Ausschuss will Ex-CFO La Grange vorladen
Für den ehemaligen CFO, Ben La Grange, wird die Luft im Steinhoff-Wirtschaftskrimi deutlich dünner. Jetzt droht La Grange in Südafrika eine Vorladung per obersten Parlamentsbeschluss.
Das Parlament Südafrikas könnte Ben La Grange, Ex-CFO der Steinhoff International Holdings, dazu auffordern, vor dem Finanzausschuss des Parlamentes zu erscheinen, um Rede und Antwort zu stehen, berichtet "Bloomberg". Zuvor hatte es La Grange abgelehnt, an einer für die nächste Woche geplanten Anhörung teilzunehmen.
La Grange bergründete seine Absicht, in der nächsten Woche nicht an der Ausschuss-Anhörung teilzunehmen, damit, dass sein Anwalt nicht verfügbar sei, berichtet der Ausschuss.
Der Anwalt von La Grange ließ seinen Klienten so aussehen, als habe dieser etwas zu verbergen, da er den Fragen des Ausschusses ausweicht, meint David Maynier, finanzpolitischer Sprecher der oppositionellen Partei Demokratischen Allianz.
Die Schwere des Buchhaltungs-Skandals bei Steinhoff und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Pensionsfonds des öffentlichen Sektors würden es erfordern, dass La Grange zur Rechenschaft gezogen werden müsste, argumentierte der Finanzausschuss. Der Ausschuss hat das Büro des Parlamentssprechers jetzt gebeten, La Grange eine Vorladung zu schicken, damit der Ex-CFO am 29. August 2018 offene Fragen bei einem Briefing des Parlamentes beantwortet.
Rückblick: La Grange arbeitete unter dem ehemaligen Steinhoff-Vorstandsvorsitzenden Markus Jooste. Dieser tauchte nach dem Bilanzskandals und dem Rücktritt Anfang Dezember 2017 unter. La Grange trat Anfang dieses Jahres von seinem CFO-Posten zurück, blieb aber Angestellter von Steinhoff, um bei der Neuordnung der Finanzen der Tochterfirmen Conforama und Mattress Firm zu helfen.
Auch Ex-Steinhoff-Boss Jooste hatte sich in der Vergangenheit wiederholt geweigert, vor Parlamentsvertretern auszusagen.
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