ROUNDUP/Aktien Europa Schluss
Verluste - Peso-Verfall drückt spanische Firmen
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Donnerstag wieder einen Teil ihrer jüngsten Gewinne abgegeben. Die Erleichterung der Anleger über einen Annäherungsversuch der Europäischen Union im Handelsstreit mit den USA wurde überschattet von Sorgen um Argentinien, wo der Peso auf rasante Talfahrt ging. Das setzte einige spanische Unternehmen unter Druck.
Der EuroStoxx 50 sank um 0,73 Prozent auf 3430,99 Punkte. Der französische Cac 40 gab um 0,42 Prozent auf 5478,06 Punkte nach. Der FTSE 100 büßte 0,62 Prozent auf 7516,03 Punkte ein.
Argentiniens Präsident Mauricio Macri hatte den Internationalen Währungsfonds (IWF) am Mittwoch darum gebeten, dass bereits vereinbarte Hilfen des Währungsfonds frühzeitig an sein Land ausgezahlt werden. Ein "Vertrauensmangel in die Märkte" habe ihn zu diesem Schritt bewogen, sagte Macri in einer Fernsehansprache. Die argentinische Notenbank versuchte am Donnerstag zugleich, mit einer ebenso massiven wie überraschenden Zinsanhebung gegen die rasante Talfahrt des Peso anzukämpfen.
Nur wenige Branchen konnten sich dem Abwärtsdruck entziehen. Im Plus hielten sich nur die Öl- und Gasbranche , der Finanzdienstleistungssektor und der Bausektor . Besonders schwach zeigten sich dagegen Telekomwerte. Der entsprechende Stoxx 600 Subindex büßte 1,7 Prozent ein. Die Analysten von Merrill Lynch hatten die Aktien von Vodafone und KPN auf "Neutral" abgestuft, was die britische Aktie mit minus 3,1 Prozent belastete und die der Niederländer mit minus 1,4 Prozent. Altice Europe waren allerdings Schlusslicht der Branche mit minus 4,8 Prozent. Die Aktie des Internetunternehmens wurde aus dem Fidelity Select Telecommunications Portfolio entfernt.
Die Schlusslichter im EuroStoxx 50 waren vor allem spanische Unternehmen, allen voran BBVA mit minus 2,8 Prozent. Die Papiere von Santander gaben um 1,9 Prozent nach und die von Telefonica büßten 2,1 Prozent ein. Die Aktien des spanischen Lebensmittelhändlers Dia sackten um 4,2 Prozent ab. Dia betreibt in Argentinien 930 Filialen und setzte dort zuletzt 1,75 Milliarden Euro um.
Um 7,1 Prozent ging es für die Aktie des französischen Internetdienstanbieters Illiad abwärts. Laut den Analysten von Raymond leidet das Unternehmen unter einer negativen Entwicklung der Kundenzahl.
Ganz anders sah es beim französischen Mischkonzern Bouygues aus. Dieser hatte im ersten Halbjahr von einem starken Telekommunikationsgeschäft profitiert. Die Aktie, die im Stoxx 600 der Bauwerte notiert ist, kletterte um 4,4 Prozent nach oben.
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Für Unibail-Rodamco-Westfield ging es nach der Veröffentlichung von Halbjahreszahlen um 4,3 Prozent abwärts. Die Analysten von Goldman Sachs verwiesen auf die Schwäche des US-Marktes bei dem auf Einkaufszentren spezialisierten Immobilienkonzern./ck/he