ANALYSE
Cash nicht immer fesch - Credit Suisse stuft Beiersdorf ab
FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz eines Lobs für das Wachstum von Beiersdorf hat die Credit Suisse die Aktien des Dax-Konzerns abgestuft. Analyst Pieter Vorster sieht die Barmittelbestände, die der Konzern seit Jahren anhäuft, in einer am Freitag vorliegenden Studie zunehmend kritisch. Er strich daher seine "Outperform"-Empfehlung und stuft die Papiere des Tesa-Konzerns nur noch mit "Neutral" ein. Zugleich kappte der Analyst das Kursziel von 103 auf 95 Euro.
Da der Konzern aus Hamburg vor allem seine Barmittel anhäufe, anstatt zum Beispiel die Dividenden kräftig zu erhöhen oder Aktien zurückzukaufen, komme das starke Wachstum nicht voll bei den Anlegern an, kritisierte Vorster. Er sieht einen Verwässerungseffekt für die Renditen der Aktionäre und bewertet die freien Mittel nur noch zu 50 Prozent. Daraus resultiert ein um acht Euro niedrigeres Kursziel.
Dem scheidenden Konzernchef Stefan Heidenreich attestierte Vorster eine gute Arbeit. Unter seiner Ägide sei die Profitabilität gestiegen, so dass Beiersdorf nun operativ auf Höhe der Wettbewerber sei. Das bedeute aber auch, dass der Konsumgüterhersteller jetzt seine hohen Barmittelbestände einsetzen müsse, um sich noch weiter zu steigern. Der Abgang von Heidenreich ist nach Einschätzung von Vorster allerdings ein Zeichen dafür, dass die Wahrscheinlichkeit bedeutender Übernahmen deutlich gesunken ist.
Lesen Sie auch
Gemäß der Einstufung "Neutral" erwartet die Credit Suisse in den nächsten 12 Monaten eine durchschnittliche Gesamtrendite der Aktie im Vergleich zu den anderen von dem Analysten beobachteten Werten derselben Branche./mf/ag/jha/