Lawrence Ball
Die nächste Krise wird durch fehlende Regulierung ausgelöst
Lawrence Ball, Wirtschaftsprofessor an der Johns Hopkins University und Autor des Buches "The Fed and Lehman Brothers: Setting the Record Straight on a Financial Disaster" brachte seine Befürchtung für die Finanzmärkte zum Ausdruck: "Wir haben die Lektionen des Finanzcrashs 2008 nicht gelernt".
Während einige Ökonomen der Ansicht sind, dass die seit 2008 erzielten Verbesserungen eine ähnliche Krise verhindern können und viele Marktteilnehmer sie sogar als Überregulierung bewerten, betonte Ball, dass er weiterhin robuste Regeln im Bankensektor für notwendig erachte.
Auf die Frage, was seine größte Angst für die Finanzmärkte sei, antwortete er: "Eine weitere Krise, ähnlich oder schlimmer als die vor 10 Jahren, aufgrund unzureichender Regulierung oder mangelnder Bereitschaft der Regierung und der Fed zum Eingreifen".
Ball konstatiert, dass aufgrund der politischen Situation man heute in den USA mit weniger Regulierung in die falsche Richtung geht. "Wir hätten lernen sollen, dass mehr Regulierung notwendig ist", sagte Ball. Und weiter: "Was wir auch hätten lernen sollen, ist der letzte Ausweg in einer Krise und zwar das die Zentralbank Geld leiht. Und das ist leider auch eher unbeliebt".
"Es wurde sicherlich eine Menge Regulierung auf das Bankensystem ausgeübt, um zu versuchen, es sicherer zu machen. So haben Banken jetzt wesentlich größere Kapitalpuffer als vor der Krise, was bedeutet, dass sie mehr Verluste verkraften könnten, als es vor der Krise der Fall war" sagte Charles Bean, Professor an der London School of Economics gegenüber "CNBC" in einem früheren Interview.
Dennoch glauben viele, dass die Zahlungsfähigkeit nicht hoch genug sei und insbesondere einige europäische Banken leiden immer noch unter Altlasten wie notleidenden Krediten und Bußgeldern. Und Großbanken im Allgemeinen kämpfen darum, die Profitabilität zu steigern.
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