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     5447  2 Kommentare China-Krise: Die Wirtschaft fällt langsam auseinander

    Der IWF spricht Warnungen aus

    Der internationale Währungsfonds (IWF) warnte Mitte Oktober davor, dass weltweit strengere finanzielle Bedingungen ein Risiko für das globale Wirtschaftswachstum darstellen. Die Warnung mag vielleicht ein wenig spät kommen (vergleichen Sie hierzu Monthly Markets #4), aber wenn die Ökonomen aus Washington Warnungen aussprechen, merkt man, dass die Lage langsam ernst wird. Schließlich hat der IWF betont, dass die Gefahr für potentielle Krisen nicht nur für Schwellenländer besteht, sondern auch für Industrieländer wie der USA, Europa, Japan und China relevant ist.

    In den letzten Ausgaben haben wir uns bereits auf die Rolle der Entwicklungsländer, der USA und Europa in dieser Gleichung konzentriert. Wir stellten heraus, wie die fortschreitende Normalisierung der Geldpolitik weltweite Verwerfungen erzeugt, und somit nach und nach faule Kredite zum Platzen bringt. Die Entwicklungsländer, als schwächste Glieder, stehen im Zentrum dieses Prozesses. Von da aus würde sich eine Krise Richtung Europa und zuletzt Richtung USA entwickeln. Ein wichtiger Player, den wir zugegebener Weise bisher ignoriert haben, fehlte bisher in dieser Gleichung. Wir sprechen von China. Diese Ausgabe hat daher die besorgniserregende Lage Chinas zum Thema.

    Chinas Wachstum stockt

    Schon in Ausgabe #3 des Monthly Markets haben wir extensiv über den Yuan berichtet und erste Risse in der Wirtschaft Chinas aufgedeckt. Mit der Herausgabe der neuen chinesischen Wirtschaftszahlen hat sich unsere Meinung nur bestärkt. Der einst gefeierte Wirtschaftstanker fängt an, an Kraft zu verlieren. Mit „nur“ 6,5% im dritten Quartal 2018 verzeichnete China das langsamste Wachstum seitdem ersten Quartal 2009. Natürlich deutet diese Entwicklung nicht auf eine unmittelbare Katastrophe hin (6,5% sind immer noch gewaltig), sondern eher auf das Verschwinden jeglichen Aufwärtspotenzials in dem einst gefeierten Land.

    Abbildung 1: Seit einigen Jahren hat das Jahreswachstum des BIPs von China deutlich an Dynamik verloren. Die abnehmenden Wachstumsraten erinnern dabei stark an die Asienkrise von 1997.

    Seit der Wiedereröffnung der chinesischen Börsen nach dem einwöchigen Nationalfeiertag hat sich die Lage besonders verschlechtert. Der Shanghai Stock Index (SSE) ist allein im Oktober um fast 8% gefallen (ca. -20% YTD) und eröffnet damit eine bemerkenswerte Umdrehung von einem scheinbar unzerbrechlichen mehrjährigen Aufwärtstrend. Die Gründe für die aktuelle Schwäche Chinas sind bei einem uns bekannten Freund wiederzufinden: Dem Dollar. Chinas aktuelle Probleme sind nicht chinesischer Natur, sondern resultieren daraus, dass seit geraumer Zeit zu wenig Dollar-Noten in das Land fließen.

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    Arthur Vott
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    Arthur ist bei Fundamental zuständig für das Wachstum der Firma. Er schafft die Brücke zwischen der Unternehmensentwicklung und der quantitativen Forschung. Schon früh faszinierten ihn daten-getriebene Hedge-Fonds aus den USA und er machte sich zur Aufgabe ihren Erfolg auf den Grund zu gehen. In seinem Studium beschäftigte er sich vor allem mit der Kombinatorik von Value- und Momentum Strategien und deren Alpha-Potential. Nach diversen Stationen im Business Development in der Bau- und Finanzindustrie gründete er Fundamental mit der Vision, erfolgreiche und hochtechnologische Anlagelösungen zu entwicklen.
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    Verfasst von Arthur Vott
    China-Krise: Die Wirtschaft fällt langsam auseinander

    Der IWF spricht Warnungen aus

    Der internationale Währungsfonds (IWF) warnte Mitte Oktober davor, dass weltweit strengere finanzielle Bedingungen ein Risiko für das globale Wirtschaftswachstum darstellen. Die Warnung mag vielleicht ein …

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