Neue Rekorde in 2019?
S&T CEO Hannes Niederhauser im Gespräch mit der Vorstandswoche - Seite 2
S&T hat sich durch die Übernahme von Kontron im Bereich Internet of Things (IoT) und Industrie 4.0 bestens positioniert. Im Bereich Industrie 4.0 Cloud Solution hat Niederhauser eine Allianz zwischen seinem größten Aktionär Foxconn sowie Microsoft und Intel geschmiedet. Gemeinsam mit Intel liefert S&T beispielsweise spezifische Embedded Systems im Zusammenhang mit Prototypen im Bereich autonomes Fahren und autonome Lösungen. Das macht 2018 ein Umsatzvolumen von ca. 25 Mio. Euro aus. Im Bereich Embedded Systems in der Region Amerika will das Unternehmen in 2018 ca. 190 Mio. Euro umsetzen. Der Bereich IoT Solutions für die Märkte in Europa und Asien wird auf einen Umsatz von 450 Mio. Euro taxiert. Die ersten Umsätze hat S&T nunmehr auch im Bereich Embedded Edge Server erzielt. Das ist ein erstes gemeinsames Geschäft zwischen Foxconn und S&T. Dieses Segment soll perspektivisch etwa 400 Mio. Dollar zum Umsatz beisteuern. „Das Geschäft läuft schon los. Aller Anfang ist immer ein wenig schwer. Aber 2019 sollten die Umsätze anziehen.“
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Niederhauser hat S&T von einem Hardware- und IT-Dienstleister zu einem Technologieunternehmen mit Fokus auf Industrie 4.0 und IoT-Lösungen ausgerichtet, das übergeordnet den Trend der Automatisierung abdeckt. Mit der Unterstützung von Foxconn will der CEO den Umsatz von S&T bis ins Jahr 2023 auf 2 Mrd. Euro verdoppeln. In diesem Zeitraum soll auch das EBITDA auf mindestens 200 Mio. Euro um mehr als 100 % zulegen. Im Jahr 2017 hatte das Unternehmen noch relativ hohe Minderheitsabgaben, die nach und nach reduziert werden. Ein wichtiger Schritt, die Minderheitsabgaben im Konzern zu senken, war die Übernahme der Minderheitsanteile in Höhe von 49 % an der Kontron Canada, die 2016 als Teil der Kontron-Gruppe noch eigenständig an eine Gesellschaft von Foxconn zu rund 57 Mio. US-Dollar verkauft wurde. Nunmehr hat sich Niederhauser diese Anteile wieder zurückgeholt. Foxconn erhält dafür 2.177 Mio. Aktien an der S&T AG. Auf Basis des neuen Grundkapitals von rund 66 Mio. Aktien wird diese Reduktion der Minderheiten immerhin zu einem positiven Ergebniseffekt von 2 bis 3 Cent je Aktie führen. An Kontron selbst hält das Unternehmen inzwischen einen Anteil von knapp 97 %. Ziel ist hierbei, nach und nach die restlichen Anteile zu kaufen. Nach weiteren Übernahmen hält Niederhauser derzeit Ausschau, wenngleich die Preise momentan einfach zu hoch sind. Nicht weiter verfolgen wird S&T den Kauf von kleineren Softwareunternehmen mit einem Umsatz von 20 bis 30 Mio. Dollar in den USA. „Wir haben uns viele Firmen angeschaut. Am Ende mussten wir allerdings feststellen, dass der Preis in keinem Verhältnis zum Nutzen steht.“ Dafür hat das Unternehmen im Juli 2018 ein kleines Softwareunternehmen in Kanada gekauft.