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    GESAMT-ROUNUP  375  0 Kommentare Schwaches Werbegeschäft belastet ProSiebenSat.1 und RTL

    MÜNCHEN/LUXEMBURG (dpa-AFX) - Die Fernsehsender ProSiebenSat.1 und RTL müssen im traditionellen Geschäft mit TV-Werbung weiterhin Abstriche hinnehmen. Die Konzerne wachsen vielmehr dank guter digitaler Geschäfte mit Internetplattformen und Tochterfirmen, wie die Zahlen zum dritten Quartal zeigen. Bei den Aktionären von ProSiebenSat.1 kamen zudem eine Dividendenkürzung und eine gesenkte Jahresprognose nicht gut an. Der Aktienkurs brach am Donnerstag zeitweise um fast 18 Prozent ein und zog die gesamte Branche nach unten. Die RTL-Aktie verlor bis zu rund 7 Prozent an Wert.

    ProSiebenSat.1-Chef Max Conze bezeichnete das Fernsehgeschäft in einer Telefonkonferenz am Donnerstag als "kritisch" und räumte ein: "Wir liefern das, was wir versprechen, nicht sauber genug." Das Problem sei die starke Abhängigkeit vom TV-Werbemarkt. Der Konzern will jetzt einen größeren Teil seiner Dividende einbehalten und in Wachstum investieren. Den Fokus will er vor allem auf eigene, lokale Inhalten legen, die auf allen Plattformen ausgespielt werden können. Verträge mit US-Studios würden derzeit überprüft und neu verhandelt, da ProSiebenSat.1 nicht über alle Rechte für die Ausspielung auf Internetseiten verfüge.

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    RTL-Chef Bert Habets verfolgt eine ähnliche Strategie. Die gemischte Entwicklung der europäischen TV-Werbemärkte zeige, dass es richtig sei, sich auf zwei Wachstumsfelder zu fokussieren: den Auf- und Ausbau der non-linearen Streaming-Plattform und die Produktion lokaler, exklusiver Inhalte. Die geringen Erlöse bei RTL Deutschland im Juli und August seien auch auf die Übertragung der Finalrunde der Fußball-Weltmeisterschaft bei den öffentlich-rechtlichen Sendern zurückzuführen.

    Die Umsatzverluste im dritten Quartal bei RTL Deutschland (-6 Prozent) und RTL Belgien (-10 Prozent) wurden durch die Zuwächse bei der Produktionsfirma Fremantle (+15 Prozent) mehr als ausgeglichen. Dafür seien vor allem Dramen wie "Deutschland 86" und das Digitalgeschäft von Fremantle verantwortlich. Insgesamt stiegen die Erlöse von Juli bis September im Jahresvergleich um 3,6 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. RTL bestätigte zudem seine Prognose für das laufende Jahr.

    Die Konkurrenz aus München musste hingegen mehr Abstriche machen. Bei ProSiebenSat.1 wuchs der Umsatz im dritten Quartal nur geringfügig im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Prozent auf 892 Millionen Euro. Für 2018 geht der TV-Sender von einem Umsatzrückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich auf rund 4 Milliarden Euro aus (2017: 4,1 Mrd Euro). Grund ist, dass das Video-on-Demand-Portal Maxdome, der Online-Fitness-Anbieter 7NXT und der Reiseveranstalter Tropo im Rest des Jahres nicht mehr in die Konzernzahlen eingehen.

    Bereinigt um den Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen sowie Währungseffekte sollen die Konzernerlöse 2018 nur noch im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen. Zuvor hatte der Vorstand eine Steigerung im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich angepeilt.

    Ein Aktienhändler bezeichnete die Prognose als "schon wieder recht enttäuschend". Zudem müssten Anleger den Einschnitt bei der Dividende verarbeiten. Für das Geschäftsjahr 2018 will ProSiebenSat.1 nur 50 Prozent des bereinigten Konzerngewinns als Dividende ausschütten. Die bisherige Politik sah eine Quote von 80 bis 90 Prozent vor.

    Wachsen will ProSiebenSat.1 vor allem mit seiner Tochter Nucom Group, zu der die Partnervermittlung Parship und das Vergleichsportal Verivox gehören. Mit dem Kauf der US-Partnervermittlung Eharmony Ende Oktober baute der Medienkonzern dieses Geschäft bereits aus. Finanzchef Jan Kemper zufolge sind weitere Zukäufe geplant, jedoch "nicht um jeden Preis". Auf dem Kapitalmarkttag am kommenden Mittwoch hoffen Anleger und Analysten auf weitere Details zur Strategie des Managements./elm/stw/jha/





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