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    Immobilien  3655  0 Kommentare Pulverfass Schweizer Immobilienmarkt

    Der Schweizer Wohnimmobilienmarkt zeigt ganz unterschiedliche Tendenzen. Nach gut zwei Jahrzehnten als Wachstumsgarant, könnte es 2021 zu einer Trendwende kommen. Ist die Marktumkehr nicht bereits in vollem Gange?

    Der Immobilienmarkt scheint zu kippen, denn steigender Leerstand und sinkende Mieten sorgen bereits für erheblichen Druck. In der Schweiz stehen circa 31.000 Wohnungen zu viel leer und 2019 werden nochmals fast 4.000 Wohnungen hinzukommen.

    Generell stehen im ganzen Land 72.300 Wohnungen leer - davon sind 82 Prozent Mietwohnungen. Während im Aargau knapp 6.000 Wohnungen zu viel unbewohnt sind, fehlen in Zürich und Genf Wohnungen. Darüber hinaus werden weiter Neubauwohnungen errichtet: in diesem Jahr werden circa 53.000 neue Wohnungen fertig.

    Ferner könnten steigende Zinsen den Markt erheblich stören. "Bereits eine Zinserhöhung von einem Prozent wird zu starken Wertverlusten am Immobilienmarkt führen", sagt Iazi-Chef Donato Scognamiglio. Bei einer Zinswende wird sogar für den Kanton Zürich damit gerechnet, dass der Wertverlust bei circa 41 Milliarden Franken liegen könnte.

    Auch bei den Preisen zeigt sich eine deutliche Spaltung, denn während Zug, Zürich und Chur noch steigende Kaufpreise für Eigentumswohnungen verzeichnen, steht ein Minus bei Erlach-Seeland, Sitten, Mittelbünden und Oberengadin. Es heißt: "Als Warnzeichen bewerten die Experten, dass in diesem Segment bereits in rund einem Viertel der Regionen die Preise rückläufig oder stagnierend sind".

    Etwas beruhigen will hingegen Claudio Saputelli, Immobilienanalyst der Grossbank UBS, denn er sieht noch keinen Grund zur Panik: "Niemand weiss so genau, wann die Zinswende kommt". Eine beruhigende Wirkung hat auch der UBS-Immobilienblasenindex, der im dritten Quartal 2018 auf einen Wert von 0,87 Punkte gesunken ist. Damit ist er erstmals seit Mitte 2012 aus der Risikozone gerutscht. 

    Das Segment Ferienwonung zeigt in einigen Kantonen bereits eine einsetzende Preiskorrektur und es kommen immer mehr Zweitwohnsitze auf den Markt. Seit 2014 sind die Preise um rund 15 Prozent gesunken, so eine Studie von "Wüest Partner". Im Engadin verzeichnet man sogar einen Preisrückgang von 20 bis 30 Prozent und auch der Kanton Graubünden ist besonders betroffen. Daneben sind Käufer für Luxusimmobilien in Ferienregionen schwierig zu finden. Ferner stehen viele Wohnungen in den Ferienorten leer. Auch die Nachfrage hat sich verändert, denn die jüngeren Generationen binden sich weniger gerne an eine Liegenschaft.

    Somit geht die Schere auf dem Schweizer Immobilienmarkt deutlich auseinander. Ob sich die Ferienhauskrise auf den größeren Wohnimmobilienmarkt ausweitet, hängt vor allem mit der Zinspolitik zusammen. 

    Quellen:

    Tagesanzeiger

    Bluewin

    Suedostschweiz

    NZZ





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