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    Brexit-Politthriller  10383  0 Kommentare Ein Fall voller Panik – kommt der harte Brexit?

    Die Talfahrt des britischen Pfunds der letzten Tage zeigt, dass sich viele Investoren fast panisch auf einen harten Brexit vorbereiten. "The Guardian" zeigt indes auf, wie es mit Mays Brexit-Deal weiter gehen könnte. Viel Zeit für neue Verhandlungen bleibt aber nicht.

    Ungewissheit scheint die einzige Konstante im anhaltenden Brexit-Chaos zu sein. Noch am Mittwoch hatte das britische Kabinett Theresa Mays Entwurf für ein Brexit-Abkommen gebilligt. Am Donnerstag gaben dann Brexit-Minister Dominic Raab und sechs weitere Mitglieder der Regierung ihren Rücktritt bekannt. Es bahnt sich außerdem ein Misstrauensvotum gegen May an. Die politische Krise in Großbritannien scheint festgefahren.

    Am Donnerstag verlor das britische Pfund nach Bekanntwerden der Brexit-Turbulenzen fast 1,3 Prozent gegenüber dem Euro. Dies ist der größte Tagesverlust seit Oktober 2016, so "CNBC". Der Grund für die Talfahrt: Viele Investoren bereiten sich auf einen harten Brexit vor, was die britische Währung belastet. Ulrich Leuchtmannan, Devisenstratege der Commerzbank, erklärte: "Solange es keinen Brexit-Deal gibt, besteht die Gefahr einer sich selbst verstärkenden Sterling-Abwertungsspirale".

    Trotz der anhaltenden Regierungskrise in London ist der Kurs des Pfunds am Freitagmorgen leicht gestiegen. Investoren sind wohl erleichtert, dass May bisher die Regierungskrise überlebte. Derzeit steht das britische Pfund gegenüber dem Euro 0,33 Prozent im Plus bei 1,13 Euro (Stand: 16.11.2018, 12:02:01 Uhr):

    GBP/EUR

    -0,03 %
    +0,53 %
    +0,04 %
    -0,14 %
    +3,60 %
    +1,76 %
    +0,63 %
    -3,90 %
    -19,01 %

    "The Guardian" zeigt unterdessen sechs mögliche Szenarien im Anbetracht von Mays Brexit auf:

    1. Parlament des Vereinigten Königreichs lehnt Mays Brexit-Deal ab.
    2. May zieht ihren Entwurf selbst zurück und verhandelt mit der EU neu.
    3. May bittet die EU um mehr Zeit –Änderung Artikel 50 des EU-Vertrags nötig.
    4. Es kommt zu einem zweiten Brexit-Referendum.
    5. Neuwahlen.
    6. Misstrauensvotum gegen May.


    Viel Zeit für weitere Brexit-Verhandlungen und Regierungskrisen bleibt aber nicht. Laut Austrittsartikel 50 der Euro-Verträge, muss das Ausscheiden eines EU-Mitgliedes innerhalb einer Frist von zwei Jahren vonstattengehen. Der Stichtag für Großbritanniens Austritt aus der EU ist der 29. März 2019. Das sind noch 133 Tage. Bis dahin muss sich Großbritannien mit der EU auf eine Lösung geeinigt haben, sonst kommt es zum harten Brexit, der wahrscheinlich verehrende Auswirkungen für die Wirtschaft und Finanzmärkte hätte.

    Quellen:

    CNBC

    Handelsblatt

    The Guardian





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    Verfasst vonFerdinand Hammer
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