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    ROUNDUP/Volkswirte  577  0 Kommentare Gewaltige staatliche Schuldenberge bleiben ein Problem

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die in vielen Ländern noch gewaltigen staatlichen Schuldenberge sollten nach Auffassung von Volkswirten nicht unterschätzt werden. "Wir sehen nicht unmittelbar die akute Gefahr einer Staatsschuldenkrise", sagte HWWI-Direktor Henning Vöpel am Montag bei der Vorstellung einer gemeinsamen Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) und der Berenberg Bank in Frankfurt. "Aber die Situation wird zunehmend kritisch und kann sich sehr schnell und unkontrolliert verschärfen."

    Für den nächsten Abschwung sei "Vorsicht geboten", heißt es in der Studie. "Italien könnte das erste Land sein, das in der nächsten Rezession in ernsthafte Schwierigkeiten gerät, sofern die Regierung nicht vorher von ihren wirtschaftspolitischen Plänen abgerückt ist", schreiben die Autoren. In absoluten Zahlen hat Italien mit rund 2,3 Billionen Euro den höchsten Schuldenberg in Europa. Das sind mehr als 130 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die Euro-Stabilitätsregeln erlauben höchstens 60 Prozent Verschuldung.

    Konjunkturprogramme und Rettungsmilliarden für Krisenbanken hatten die ohnehin schon hohen Schuldenberge in der jüngsten Finanzkrise 2007/2008 noch anwachsen lassen. Im Euroraum nahm die Staatsschuldenquote im Zeitraum 2008 bis 2018 um 14,5 Punkte auf knapp 85 Prozent zu. "Die Schulden sind zu hoch", stellt Berenberg-Volkswirt Jörn Quitzau nüchtern fest.

    "Aufgrund der guten Weltkonjunktur ist das Schuldenthema in den vergangenen Jahren etwas aus dem Fokus geraten", so das Fazit der Autoren. "Gelöst ist die Problematik damit aber nicht." Deutschland habe als "eines der wenigen Länder eine echte Trendwende geschafft". Der deutsche Fiskus profitierte auch von den extrem niedrigen Zinsen und steigenden Steuereinnahmen im Zuge kräftigen Wirtschaftswachstums./ben/DP/jha






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