Aktienrückkäufe auf Rekordniveau – Gefahren in den Bilanzen
Wie Sie längst wissen, hat Trumps Steuerreform dazu geführt, dass die US-Wirtschaft im vergangenen Jahr stärker gewachsen ist. So stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 2. Quartal um satte 4,2 % und im 3. Quartal immerhin noch um 3,4 %, nach „nur“ 2,2 % im 1. Quartal. Wie viel von diesem Wachstum allerdings genau auf die Steuerreform zurückgeht, ist umstritten.
Aktienrückkäufe 2018 auf Rekordniveau
Denn im ersten Halbjahr investierten die US-Unternehmen zwar noch kräftig, doch im 3. Quartal hielten sie sich bereits wieder deutlich zurück. Und die Unternehmen holten zwar aufgrund der Steuervergünstigungen Milliarden aus dem Ausland zurück, das Geld floss aber nicht, wie von Trump gewünscht, in neue Projekte, sondern zu einem sehr großen Teil in Aktienrückkäufe. Das hatte zur Folge, dass die Aktienrückkäufe 2018 ein Rekordniveau erreichten.
Allein im 2. Quartal betrug das Volumen stolze 437 Milliarden Dollar. Davon machten nur die Unternehmen aus dem S&P 500, also die 500 wichtigsten börsennotierten Unternehmen der USA, 190,62 Milliarden Dollar aus – ein Rekordwert (siehe folgende Grafik). Und im 3. Quartal steckten sie noch einmal rund 200 Milliarden in ihre eigenen Anteile – wieder ein neuer Rekord.
(Quelle: yardeni.com, Standard & Poor’s)
Im gesamten Jahr 2018 dürften die Aktienrückkäufe in den USA dadurch insgesamt erstmals bei über einer Billion Dollar gelegen haben. Die US-Unternehmen hätten damit laut Medienberichten zum ersten Mal mehr Geld für Aktienrückkäufe ausgegeben als für produktive Investitionen.
US-Unternehmen haben Wert vernichtet
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Das Problem daran: Durch die Aktienrückkäufe wird kein ökonomischer Mehrwert geschaffen. Das Gegenteil war jüngst sogar der Fall. Kurzfristig haben die Rückkäufe die Aktienkurse 2018 getrieben. Doch nach der Korrektur vom Jahresende notierten die Kurse im Durchschnitt tiefer als noch zu Beginn des vergangenen Jahres. Und damit wurde Kapital vernichtet. Zumal ein großer Teil der Aktenrückkäufe auf dem Niveau der Allzeithochs des Jahres getätigt wurde. Und so kauften die Unternehmen ihre eigenen Anteile zu fundamental überteuerten Preisen/Kursen. Das Problem ist also, dass es sich bei diesem Vorgehen um reine Kurskosmetik handelte, weil man offenbar keine sinnvolleren Investitionsmöglichkeiten mehr gesehen hatte. - Genau davor hatte ich schon im Frühjahr 2018 gewarnt (siehe Börse-Intern vom 1. März 2018).
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