Danske-Skandal: Whistleblower-Anwalt rechnet mit "extrem hoher Strafsumme" gegen die Deutsche Bank
Die in den Geldwäsche-Skandal bei der dänischen Danske Bank verwickelte Deutschen Bank müsse mit einer „extrem hohen Strafsumme“ rechnen.
Das sagte Stephen Kohn, der US-Anwalt von Danske-Bank-Whistleblower Howard Wilkinson, gegenüber der WirtschaftsWoche. Kohns Kanzlei ist darauf spezialisiert, US-Regierungsermittlern Aussagen und Beweise von Whistleblowern so aufzubereiten, dass sie für Verurteilungen in den USA ausreichen.
Im Steuerverfahren gegen die Schweizer Großbank UBS ´hatte er 2009 den Whistleblower Bradley Birkenfeld vertreten und US-Regierungsstellen unterstützt. Der Fall kostete die UBS 780 Millionen Dollar
und führte zum Ende des Schweizer Bankgeheimnisses.
Während die Deutsche Bank den Standpunkt vertritt, dass es primär Pflicht der Danske Bank war, Kunden zu prüfen, kritisiert Kohn gegenüber der
WirtschaftsWoche klar den Umgang de s deutschen Instituts mit dem Anti-Geldwäsche-Recht: „Als wichtige Korrespondenzbank hätte die Deutsche Bank ihre Kunden kontrollieren müssen, wie es das Recht
verlangt“, sagt er. „Die Geldwäsche hätte nicht übersehen werden dürfen.“
Über die estnische Filiale des dänischen Geldhauses wurden rund 200 Milliarden Euro Schwarzgeld gewaschen. Der Danske-Fall „könnte noch größer werden als der bei der UBS“, sagt Kohn. Sein Team
arbeitet nun mit Whistleblower Wilkinson daran, den Fall gegen die beteiligten Banken aufzubauen.
Lesen Sie auch
Quelle: WirtschaftsWoche, 1.2.2019.