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    Mr. Dax  42735  4 Kommentare Dirk Müllers Fonds: "Wir denken nicht wie Investoren, sondern wie Unternehmer"

    Die wallstreet:online-Redaktion wollte von Dirk Müller, bekannt als Börsenhändler und -experte "Mr. Dax", wissen, wie er es trotz des mauen Börsenjahres 2018 geschafft hat, mit seinem "Dirk Müller Premium Aktien-Fonds" recht gute Zahlen abzuliefern. Zudem lüftet er ein wenig den Vorhang, welche Einzeltitel bei ihm in diesem Jahr ins Schussfeld geraten.

    Herr Müller, uns interessieren die Geheimnisse, die hinter Ihrem "Dirk Müller Premium Aktien-Fonds" stecken. Vor kurzem hat Ihr Fonds den ersten Platz in der Kategorie "Aktienfonds International" bei den "€uro Finanzen Fund Awards 2019" belegt. Also, mit einem Augenzwinkern, welches Fondsmanagement-Geheimnis werden Sie uns auf keinen Fall verraten?

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    Dirk Müller: Da gibt es gar keine Geheimnisse. Wir gehen mit unserem Fonds extrem transparent um, da darf gerne jeder in die Töpfe schauen. Wir informieren darüber auch kontinuierlich über Newsletter, Webinare, Forum und Anlegerkongress. Unser Konzept besteht darin, langfristig in die aus unserer Sicht 30-40 besten Aktien der Welt zu investieren und dieses Aktiendepot in gefährlichen Marktphasen bis 100 Prozent gegen Kurseinbrüche abzusichern. Dieses Konzept ging besonders 2018 wunderbar auf. Wir konnten die Aufwärtsphasen mitnehmen und haben die Abwärtsphasen vermieden. Das Ergebnis war ein Plus von 9,7 % in einem insgesamt schwachen Aktienmarkt.

    Ein aktiv gemanagter Fonds kann in schlechten Börsenzeiten glänzen, weil Abschwungphasen von erfahrenen Fondsmanagern abgefedert werden können – Stichwort: Absicherungen. Können Sie uns bitte Ihre Absicherungsstrategie und deren Highlights im letzten Jahr verraten?

    Dirk Müller: Das ist der große Unterschied zum Beispiel im Vergleich mit passiven ETFs. Sobald der Markt von seinen Höchstkursen abkippt, bauen wir gestaffelt Absicherungen in Form von Future-Verträgen auf. Etwa 6 % unter den Höchstkursen ist unser Depotwert dann zu etwa 100 % abgesichert. Weitere Kursrückänge der Aktienmärkte betreffen uns kaum. Im Gegenteil. Die Gewinne aus den Absicherungsgeschäften werden uns jeden Abend auf das Konto überwiesen, so dass wir in fallenden Märkten immer wieder neue – inzwischen billigere – Aktien nachkaufen können. Die Anzahl der Aktien im Depot wird somit permanent größer, während der Fondswert weitgehend unverändert bleibt. Das ist dann eine wunderbare Basis, um beim nächsten Aufschwung besonders stark zu profitieren ohne zuvor große Verluste gemacht zu haben.

    Ein passiver ETF muss erstmal hohe Verluste (56 % im Jahr 2008 oder sogar 75 % im Jahr 2003) aufholen, wir gehen sofort mit einem großen Depotvolumen in die Gewinnzone. So konnten wir den Einbruch im Februar 2018 vermeiden, aber vom danachfolgenden Anstieg im April profitieren. Ab Oktober waren wir dann wieder vollständig abgesichert. Das Ergebnis waren besagte 9,7 % Plus gegenüber 6,3 % Verlust im Vergleichsindex.

    Mit welchen Instrumenten finden Sie den richtigen Zeitpunkt für Absicherungen?

    Dirk Müller: Wir verwenden dazu ausschließlich Future-Kontrakte, da sie hochliquide sind, faktisch kein Emittentenrisiko haben, da sie jeden Abend abgerechnet werden und so gut wie keine Kosten verursachen im Gegensatz zu Optionen oder Optionsscheinen mit ihren Laufzeit- , Volatilitäts- und Handelskosten.

    Sie werben damit, dass Ihr Fondsmanagement in 2018 eine 16-Prozent-Outperformance gegenüber dem Vergleichsindex erreicht hat. Vielleicht zuerst noch eine grundlegende Frage, um uns im Anlageuniversum richtig zu verorten: Als Vergleichsindex dient Ihnen der MSCI World Value NET (EUR). Warum der?

    Dirk Müller: Da wir unsere Aktienauswahl völlig losgelöst von irgendwelchen Indizes treffen, mussten wir dennoch einen Vergleichsindex wählen, der unserem Aktienuniversum halbwegs nahe kommt. Das war der MSCI World Value. Der Zusatz "NET" bedeutet, dass wir fair rechnen und auch die Dividenden, die im eigentlichen Index nicht enthalten wären, mit berücksichtigen. Dass wir das Indexergebnis für die Deutschen Anleger dann auf Euro umrechnen ist eine weitere Selbstverständlichkeit. Nur so ist ein fairer Vergleich möglich.

    Warum schneidet Ihr Fonds besser ab als die Benchmark?

    Dirk Müller: Ein Fonds, der sich erlaubt, seine Aktienauswahl frei von Benchmark-Vorgaben vorzunehmen, hat gute Chancen, den Index auch langfristig zu schlagen. Zwischenzeitlich mag es immer mal Phasen geben, in denen der Fonds nicht so schnell steigt wie der Index, da er noch in der Absicherung ist. Aber das Ziel ist natürlich, langfristig den Index zu schlagen und das bei deutlich geringen Schwankungen. In steigenden Kursen ist es leicht, Geld zu verdienen. Wenn man das dann aber in schwachen Börsenphasen wieder verliert, ist keinem geholfen. Daher ist unser Ansatz, in steigenden Märkten ordentlich dabei zu sein und in fallenden Märkten möglichst wenig zu verlieren. Per Saldo erwarten wir uns dadurch ein langfristig besseres Ergebnis als der Vergleichsindex.

    Blicken wir auf 2019. Welche Einzeltitel stehen bei Ihnen auf dem Kauf- welche auf dem Verkaufszettel?

    Dirk Müller: Ich darf leider über unsere geplanten Transaktionen nicht vorab sprechen. Aber wir haben immer eine Liste von interessanten Unternehmen, bei denen wir auf günstige Kaufgelegenheiten warten. Das sind grundsätzlich bilanzstarke Unternehmen, die ihren Erfolg bewiesen haben und zugleich noch über eine große Wachstumsperspektive verfügen. Das sind in der Regel Unternehmen aus dem Industrie- Gesundheits- oder IT-Bereich in den USA oder Nordeuropa. Banken meiden wir weitgehend.

    Aus welchen Gründen favorisieren Sie den Einzeltitel Nvidia?

    Dirk Müller: Nvidia war für uns Ende des Jahres eine wunderbare Kaufgelegenheit. Der Kurs hatte sich in etwa halbiert, jetzt war das eine gute Bewertung. Das Unternehmen leidet kurzfristig unter dem Einbruch des Kryptowährungsmaktes, da ihre Grafikkarten für das sogenannte Mining eingesetzt wurden. Aber Nvdia ist darüber hinaus in vielen aktuellen und künftigen Hightech-Bereichen unersetzlich. Sie sind einer der wesentlichen Gewinner des Trends zu selbstfahrenden Autos. Nvidia hat untadelige Bilanzen und Gewinnmargen, dazu prächtige langfristige Wachstumsaussischten. Auch wenn es noch einige Monate nach unten gehen sollte, ist das für uns eher ein Grund weiter aufzustocken. Da wir das Depot ohnehin gegen größere Kursrückgänge abgesichert haben und auch neue Positionen bis auf weiteres grundsätzlich absichern, tut uns das nicht weh.

    Wie genau finden Sie Einzeltitel, die ihre Performance nach vorne bringen könnten?

    Dirk Müller: Wir analysieren sehr intensiv die Geschäftsmodelle der Unternehmen. Wir denken nicht wie Investoren, sondern wie Unternehmer. Wir prüfen Märkte und Unternemensprognosen genauso intensiv wie Bilanzzahlen. Wenn ein Unternehmen Marktführer in seinem Segement ist, wenig angreifbar durch mögliche Konkurrenten und eine starke Marktmacht gegenüber Kunden und Zulieferern hat, ist das ein interessanter Kandidat. Wenn dann nach Bilanzen und Gewinnmargen stimmen, kommt es auf die Liste. Wenn dann beispielsweise durch kurzfristige Marktverwerfungen oder mal ein enttäuschendes Quartalsergebnis der Kurs unter Druck kommt und die Bewertung günstig wird, dann schlagen wir zu.

    Fondssparer können bei Ihnen einen Sparplan eröffnen. Welche Performance-Zahlen sprechen dafür, welche dagegen?

    Dirk Müller: Wer beim Start unseres Fonds im April 2015 einen Sparplan angelegt hat, der hat per 31.12.2018 eine Rendite von 8,8% auf sein eingezahltes Kapital erwirtschaftet. Wer statt dessen einen Sparplan in einen ETF auf den Vergleichsindex abgeschlossen hätte, der hätte nur 1,44 % verdient. Dabei war er beim ETF permanent im vollen Verlustrisiko, während unsere Anleger permanent das Absicherungsnetz unter sich wussten. Ich denke, das spricht für sich.

    Und zum Schluss: Sie sind bekannt dafür, dass Sie bei Warnungen vor Gefahren, die die Märkte arg in Bedrängnis bringen könnten, kein Blatt vor den Mund nehmen. Wie würden Sie die größte Gefahr in 2019 knackig auf den Punkt bringen?

    Dirk Müller: Tatsächlich sind die Risiken derzeit recht groß. Zinserhöhungen und Zollschranken der USA bringen die Weltwirtschaft, die Schwellenländer und besonders die bisherige Lokomotive China in schwere Bedrängnis. Und das zu einer Zeit, in der wir eine reife Phase des Aufschwungs sehen. Die Folgen können sehr heftig ausfallen. Allerdings sind das genau die Chancen, auf die wir als langfristige Investoren sehnlichst warten. Wenn es die besten Unternehmen der Welt für einige Zeit zum Schlussverkaufspreis gibt, dann schlagen wir zu, ohne vorher viel Geld verloren zu haben. Der nächste Aufschwung kommt bestimmt und dann wird die Ernte eingefahren, die wir im Abschwung gesät haben.

    Herr Müller, herzlichen Dank für das Interview!





    wallstreetONLINE Redaktion
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