Aktien Europa
Wenig Bewegung - Indizes geht Schwung aus
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen droht angesichts ihrer Klettertour seit Jahresbeginn die Kraft auszugehen. Auch positive Signale im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit verliehen den hiesigen Aktienkursen am Donnerstag keinen Schwung. Im Fokus stand ansonsten eine Flut von Unternehmenszahlen.
Der EuroStoxx 50 behauptete um die Mittagszeit ein Plus von 0,08 Prozent auf 3261,97 Punkte. Bereits zur Wochenmitte war der Leitindex der Eurozone zeitweise auf das höchste Niveau seit Mitte Oktober geklettert. Der französische Cac 40 trat bei 5195,80 Punkten auf der Stelle. Der britische FTSE 100 büßte indes 0,71 Prozent auf 7177,61 Zähler ein. Hier belasteten offenbar die weiter fehlenden Fortschritte bei den Brexit-Gesprächen mit der EU.
China und die Vereinigten Staaten arbeiten derzeit an mehreren Memoranden, die als Basis für ein endgültiges Handelsabkommen dienen sollen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen.
Im marktbreiten Stoxx Europe 600 gehörte der Subindex der Versicherer mit plus 0,51 Prozent zu den Favoriten. Ihm halfen erfreuliche Geschäftsresultate von Axa und Swiss Re .
Schlusslicht in der Branchenübersicht war hingegen der Index der Banken, der um 1,43 Prozent nachgab. Hier überwogen die weiteren Kursverluste bei der UBS wegen einer Rekordstrafe sowie negativ aufgenommene Ermittlungen der US-Börsenaufsicht SEC gegen die Danske Bank die guten Zahlen von Barclays .
Axa-Titel gehörten mit plus 1,44 Prozent zu den größten Gewinnern im EuroStoxx. Die Franzosen mussten 2018 zwar wegen einer Abschreibung auf die im vergangenen Jahr an die Börse gebrachte US-Tochter einen deutlichen Ergebnisrückgang hinnehmen. Sie hoben aber dennoch die Dividende an. Beim Schweizer Konkurrenten Swiss Re überzeugte offenbar ebenfalls die höhere Gewinnausschüttung. Denn ungeachtet des Gewinneinbruchs im vergangenen Jahr stiegen die Aktien um 1,27 Prozent.
Aus der Bankenbranche ragte Barclays mit einem Kursanstieg von 2,47 Prozent positiv heraus. Die Briten schafften 2018 trotz Finanzmarktturbulenzen und einer Milliardenstrafe die Rückkehr in die Gewinnzone.
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Dagegen ging es für UBS-Papiere um weitere 1,60 Prozent bergab. Sie hatten schon am Mittwoch darunter gelitten, dass die Schweizer wegen Geschäften mit Steuerhinterziehern in Frankreich eine Geldbuße und Schadensersatz von insgesamt 4,5 Milliarden Euro zahlen müssen. Diese Summe liege über den Markterwartungen, schrieb Commerzbank-Analyst Christoph Blieffert. Trotz der angekündigten Berufung des Unternehmens senkte er seine Schätzungen für 2019.
Beim der Danske Bank mussten die Anleger einen Kursverlust von 3,48 Prozent verkraften. Nach Angaben der dänischen Bank ermittelt nun auch die US-Börsenaufsicht SEC wegen eines Geldwäsche-Skandals gegen sie.
Der Mischkonzern Bouygues erfreute indes dank eines starken Mobilfunkgeschäfts mit einem Gewinnsprung, was die Aktien um 4,43 Prozent steigen ließ. Der Telekomkonzern Telefonica konnte 2018 dank eines kräftigen Schuldenabbaus seinen Gewinn steigern. Dies honorierten die Anteilsscheine mit einem Plus von immerhin 0,74 Prozent. Dagegen büßten die Aktien von Konkurrent Orange wegen einer enttäuschenden Dividende 2,09 Prozent.
Vallourec-Titel schossen nach starken Jahreszahlen des französischen Stahlröhrenherstellers um fast 22 Prozent nach oben. Dagegen sackten die Aktien des britischen Versorgers Centrica angesichts einer enttäuschenden operativen Entwicklung um knapp elf Prozent ab./gl/mis