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     1343  0 Kommentare Rock Tech Lithium Inc.: Profiteur vom Megatrend E-Mobility - Managerinterview - Seite 2

    GBC: Lithiumhaltige Batterien kommen neben Elektrofahrzeugen auch z.B. in Stromspeichern für Immobilien mit Solaranlagen oder als Stromspeicher für Stromnetze, die regenerativ erzeugte Energie speichern, zum Einsatz. Wie entwickeln sich aktuell diese alternativen Anwendungsbereiche und welche zukünftige Nachfrageentwicklung erwarten Sie aus diesen Sektoren?

    Herr Harbecke: Die Entwicklung ist auch in diesen Bereichen rasant, allerdings noch von einer kleineren Basis aus. Während für die Autoindustrie schon in wenigen Jahren mehr als 1.000 GWh Batteriekapazität pro Jahr benötigt werden, kommen die Stromspeicher für Netze und Haushalte vermutlich grade mal auf ein Zehntel davon. Aber mit dem Wachstum der Produktion von alternativen Energien gibt es keine Alternative – Stromspeicher werden in großem Maßstab eingesetzt werden, da ansonsten die Stabilität des Netzes nicht gewährleistet werden kann. Während Kohlekraftwerke je nach aktuellem Energieverbrauch hoch- und runtergefahren werden können, lassen sich Sonne und Wind nicht so steuern.

    GBC: Vor dem Hintergrund der zunehmenden Nachfrage nach Lithium, insbesondere bedingt durch den aufstrebenden E-Mobility-Sektor, und der schwierigen Lithiumangebotssituation, bewegt sich der aktuelle Lithiumpreis (Lithiumcarbonat) mit rund 15.000 USD/Tonne weiterhin auf einem hohen Niveau. Welche Preisentwicklung erwarten Sie für das Batteriemetall Lithium in den kommenden Jahren?

    Herr Harbecke: Wir erwarten wieder steigende Preise, nachdem es zuletzt einen leichten Rückgang gab – allerdings auf hohem Niveau. Die Angebotssituation wird immer dramatischer. Die Lithium-Brine-Projekte in Lateinamerika lassen sich nur sehr langsam hochfahren und bleiben deutlich hinter allen Erwartungen - und die neuen Produzenten von Hard Rock-Projekten in Australien produzieren auch schon hart am Limit. In den kommenden Jahren werden zu den jetzigen rund 10 Produzenten nur wenige neue hinzukommen. Gleichzeitig steigt die Nachfrage enorm. Wir geben uns als Rock Tech alle Mühe, spätestens Anfang 2021 als Produzent mit am Markt dabei zu sein und von den steigenden Preisen zu profitieren.

    GBC: Im Anbetracht des aktuellen Strukturwandels in der weltweiten Automobilindustrie in Richtung E-Mobility treten auch zunehmend Staaten als „Player“ auf. Welche Rolle nehmen Staaten in Hinblick auf die Lithiumversorgung ihrer inländischen Automobilindustrie ein?

    Herr Harbecke: Das ist sehr unterschiedlich. Die Chinesen wirken sehr stark auf ihre Auto- und Batterieindustrie ein und unterstützen diese, was die weltweite Marktführerschaft der Chinesen im Bereich Elektromobilität erklärt. Denken Sie dran – in Shenzhen fahren schon 16.000 Busse voll elektronisch, in Berlin grade mal eine Hand voll! In Amerika findet derzeit ein Umdenken statt – Lithium wurde auf die Liste der kritischen Metalle gesetzt, hier wird der Staat bald massiver unterstützen. In Europa ist das derzeit am schwierigsten. Zwar hat Deutschland bereits Subventionen von 1 Milliarde Euro zugesagt für den Bau einer Batterie-Zell-Fabrik durch deutsche Hersteller, und Frankreich stellt ebenfalls 700 Millionen Euro in Aussicht. Die Industrie fordert aber mehr Förderung, und das ist mit Sicherheit einer der Gründe, warum die Chinesen in Deutschland Batteriefabriken bauen, aber nicht VW oder Bosch. Das muss sich ändern, um eine strategische Abhängigkeit zu vermeiden.

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    Holger Steffen
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    Verfasst von Holger Steffen
    Rock Tech Lithium Inc.: Profiteur vom Megatrend E-Mobility - Managerinterview - Seite 2 GBC hat im Interview mit Dirk Harbecke, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Rock Tech Lithium Inc., über die jüngsten Entwicklungen im E-Mobility-Sektor und im Lithium-Markt sowie über das begonnene Geschäftsjahr 2019 gesprochen. GBC: Herr Harbecke, …