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    Facebook  385  0 Kommentare Sprachengewirr fördert Hass

    Menlo Park (pte004/24.04.2019/06:15) - Facebook hat aufgrund der vielen auf der Plattform vertretenden Sprachen Schwierigkeiten, Hass im Netz zu überwachen. Den 2,3 Mrd. Nutzern werden Menüs in 111 Sprachen angeboten. Einem "Reuters"-Bericht zufolge gibt es weitere 31 weitverbreitete Sprachen, die Facebook nicht offiziell unterstützt. Etwa 230 Mio. Menschen sprechen eine von den nicht unterstützten Sprachen. Mindestens 650 Mio. sprechen zwar Sprachen, die Facebook zwar unterstützt, in die jedoch die Richtlinien nicht übersetzt wurden. So werden sie in vielen Ländern nicht beachtet und Hass-Postings kaum kontrolliert.

    Diese Sprachdefizite machen es Facebook schwer, die Kontrolle über schädliche Inhalte zu behalten. "Die Sprachenvielfalt auf Facebook hat auch Vorteile. Es gibt viele Minderheiten, die innerhalb von Facebook-Gruppen in ihrer eigenen Sprache miteinander kommunizieren. So werden tot geglaubte Sprachen erhalten und gepflegt", meint Medienlinguistin Aleksandra Gnach http://zhaw.ch gegenüber pressetext. Ihr zufolge könnte Englisch aber auch zur Lingua Franca im Netz werden. Man müsse aber bedenken, dass viele ausgeschlossen wären, wenn auf Facebook nur noch Englisch gesprochen würde.

    Zu wenig Übersetzer

    Das Unternehmen hat ein Content-Moderation-Team, das für die Regulierung von Inhalten verantwortlich ist und aus etwa 15.000 Mitarbeitern besteht. Jedoch spricht dieses Team nur etwa 50 Sprachen, laut Facebook werden bei Bedarf externe Übersetzer angeheuert. Die automatisierten Tools zur Identifikation von Hass im Netz beherrschen nur 30 Sprachen.

    "Den Hass im Netz in allen Sprachen zu überwachen ist nur möglich, wenn man Menschen anstellt, die diese Sprachen können", so Gnach. Es gebe nicht genug Daten, um Tools zu entwickeln, die alle Sprachen beherrschen. Hass im Netz könne man nur langfristig abbauen, nicht über rigorose Verbote. Kinder müssten schon in der Schule lernen, verantwortungsbewusst im Netz zu agieren.

    Ruf nach Maßnahmen

    Laut einer Facebook-Sprecherin wird das Regelwerk für das soziale Netzwerk in eine Sprache übersetzt, wenn diese von einer kritischen Masse an Personen gesprochen wird und ein großer Teil davon Facebook als Informationsquelle verwendet. Man konzentriere sich momentan hauptsächlich auf Sinhala, die offizielle Sprache von Sri Lanka. Dort wurde Facebook diese Woche blockiert, um Gerüchte über die Terroranschläge vom Ostersonntag aufzuhalten.

    Menschenrechtsaktivisten kritisieren Facebook, weil das Unternehmen nur auf Katastrophen reagiere und keine präventiven Maßnahmen einleite. So seien die ethnischen Säuberungen in Myanmar 2017 von Hass-Postings auf Facebook angefeuert worden, worauf nicht schnell genug reagiert wurde. Gegenwärtig hat das Content-Moderation-Team 100 Mitarbeiter, die Burmesisch sprechen, die Amtssprache von Myanmar.

    (Ende)

    Aussender: pressetext.redaktion
    Ansprechpartner: Georg Haas
    Tel.: +43-1-81140-306
    E-Mail: haas@pressetext.com
    Website: www.pressetext.com

    [ Quelle: http://www.pressetext.com/news/20190424004 ]




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