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    STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Anleihenmarktbericht der Börse Stuttgart

    MARKTBERICHT

    Argentinischer Finanzmarkt zittert

    Schlechte Nachrichten aus den Reihen des zweitgrößten südamerikanischen Staates: Ende April musste der argentinische Peso gegenüber dem US-Dollar Verluste von zehn Prozent hinnehmen, auch die Börse musste einen Rückgang um 7 Prozent verkraften. Was war passiert?

    Ein halbes Jahr vor der Abgeordneten- und Präsidentenwahl sah eine Umfrage die ehemalige Präsidentin Cristina Kirchner acht Prozentpunkte vor Amtsinhaber Mauricio Macri - dabei hatte diese noch nicht einmal ihre Kandidatur erklärt. Scheinbar schreckte allein die Vorstellung, dass eine erneute Präsidentschaft Kirchners bevorstehen könnte, Investoren derart ab, dass die Kurse darunter litten. Diese Furcht der Investoren liegt in der 12-jährigen Amtszeit der Linkspopulisten Kirchner begründet, als die Wirtschaft von Seiten der Regierung an der kurzen Leine gehalten wurde. Stieg die Ausfallwahrscheinlichkeit einer argentinischen Anleihe in den nächsten fünf Jahren ohnehin schon von 23 Prozent im letzten Jahr auf nun 61 Prozent, war das Szenario einer erneuten Präsidentschaft Kirchners nun ein Grund mehr, aus dem dortigen Markt auszusteigen.
    Dies vergrößert die Sorgen hinsichtlich der argentinischen Wirtschaft weiter, liegt die Inflation doch bereits bei 55 Prozent, der Leitzins gar bei über 70 Prozent. Somit droht Argentinien nicht nur ein weiteres, wirtschaftlich schweres Jahr der Rezession (2019: -1.2 %, 2018: -2,5 %), sondern auch ein politisch turbulentes.

    Fed belässt Leitzins unverändert..
    … oder, um den Worten der US-Notenbank im Anschluss an ihre zweitägige Zinssitzung zu folgen: Die Fed geht weiter geduldig vor. So bleibt es bei der derzeitigen Leitzinsspanne von 2,25 bis 2,5 %. Lediglich der Zins auf Überschussreserven der Geschäftsbanken sinkt um 0,05 Prozentpunkte auf 2,35 %. Dies sei jedoch keineswegs als geldpolitische Lockerung der Notenbank zu verstehen, sondern schlicht als technische Maßnahme, da sich der Zins im Interbankenmarkt zuletzt mehr und mehr der Obergrenze des Leitzins-Korridors annäherte. Damit zollt die Fed der Entwicklung der Weltwirtschaft und den politischen Konflikten Tribut. Zwar äußerte sich Notenbank-Chef Powell etwas zuversichtlicher bezüglich Konjunkturerwartungen und Lösungen für die Handelsstreitigkeiten, bekräftigte zugleich aber die jetzige geldpolitische Ausrichtung.


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