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    Egbert Prior  2083  0 Kommentare Villeroy & Boch: Niedriger Kurs, Chance nutzen

    Innerhalb von 12 Monaten verlor der Keramikhersteller 25%. Aktuell dümpelt der Titel bei 14 Euro. Das ist ein Schnäppchen. So ist die Dividende im März von 57 auf 60 Cent erhöht worden. Das macht eine Rendite von 4,3%. Im nächsten Jahr sind 63 Cent drin, so daß 4,5% winken. Der Überschuß stieg im vergangenen Jahr von 29,8 auf 33,9 Millionen Euro. Bis Silvester sind nun 35 Millionen Euro denkbar. Damit rangiert das KGV unter 10. Der Umsatz wuchs um 2% auf 853 Millionen. Stark ist die Region Asien-Pazifik. Dort übertraf der Bereich Bad und Wellness erstmals die 100-Millionen-Umsatzmarke. China glänzte mit einem Umsatzplus von 32% auf 67 Millionen. Die Saarländer machen in dem Riesenreich das Richtige. Produktstrategie und Vertrieb stimmen. Gut kommt beispielsweise die Dusch-WC-Kollektion ViClean an, weltweit spielt ViClean 28 Millionen Umsatz ein. Chinas stürmische Kundennachfrage bedienen die Deutschen mit ihren Produktionsstandorten in Europa, überwiegend aber mit dem thailändischen Keramikwerk in Saraburi. Dort investiert der Vorstand schon in die nächste Ausbaustufe. Ausgebaut werden auch andere Standorte wie am Konzernsitz in Mettlach, wo die Saarländer die Kapazität für die stark nachgefragten spülrandlosen DirectFlush-WCs erhöhten. Nach rund 735.000 Stück in 2017 setzten sie im abgelaufenen Jahr schon 920.000 ab. Die sukzessive Umstellung von klassischen zu spülrandlosen Toiletten „war die beste Entscheidung, die wir machen konnten!“, freut sich Vorstandschef Frank Göring. Während der Bereich Bad und Wellness nominal um 4,7% und währungsbereinigt um 6,3% zulegte, schrumpfte der Bereich Tischkultur um 4%. Die Neuheiten lieferten sie nicht planmäßig aus. Belastend kommt hinzu: Weniger Menschen sind in den Einkaufsstraßen unterwegs. In Deutschland betrug der Rückgang 5%. Der Vorstand hat das Shop-Portfolio optimiert, 19 Standorte wurden geschlossen, nur 7 neue eröffnet. Vorsichtiger sind sie mit Rabatten gegenüber Händlern, insbesondere im Volumengeschäft. Die Entscheidung ist richtig. So wird die Marke geschützt. Gabi Schupp übernahm als neues Vorstandsmitglied die Leitung der Tischkultur. Die Marken- und Konsumgüterexpertin will das Marken-Label Vivo für Kundenbindungsprogramme und Lizenzgeschäfte nutzen. Den E-Commerce möchte sie ausbauen. Schon heute entfällt 17% des Umsatzes auf das Internet. Oberhalb der Hauptmarke schuf sie mit „Villeroy & Boch Signature“ ein High-End-Label, das den Premium-Kunden anspricht. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Ausschöpfung der direkten Beziehung zu Kunden. Der Privilege-Club hat 400.000 registrierte Mitglieder, die persönlich angesprochen werden sollen. Hier hilft die neue Kundenmanagementsoftware von Salesforce. Das erste Quartal fiel schwach aus. Aufgrund hoher Auftragsbestände bestätigte der Vorstand die Umsatzprognose für 2019 mit 3 bis 5% plus. Der Verkauf einer Werksimmobilie in Luxemburg soll einen zweistelligen Millionengewinn zusätzlich einbringen. Fazit: Der Kurseinbruch scheint übertrieben.




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    Verfasst von Egbert Prior
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