Egbert Prior

CEO Gulden will Adidas wieder fit machen

In den letzten zwölf Monaten legte der Kurs um 25% zu. Doch vermeintliche Hiobsbotschaften fechten die Herzogenauracher nicht an. Es wurde bekannt, daß der Deutsche Fußball-Bund (DFB) 2027 den Ausrüstungsvertrag für die Nationalmannschaft beenden möchte. Seit 75 Jahren ist Adidas der Ausrüster. Insider wollen wissen, daß der aktuelle Vertrag über Trikots, Hosen und Knieschoner etc. ein Volumen von 50 Millionen Euro hat, während Nike, der größte Sportartikelhersteller der Welt, insgesamt mehr als 100 Millionen Euro locker macht. „Unpatriotisch“ bezeichnete CDU-Vorsitzender Friedrich Merz die Tatsache, daß nun ein amerikanisches Unternehmen den Zuschlag bekommt.

Bis 2026 möchte Unternehmenslenker Gulden sein Unternehmen wieder fit machen. Als Ziel setzt er sich eine Ebit-Marge von mindestens 10%, im Vor-Coronajahr 2019 betrug die Marge 11,3%. Mit dem Abbau der Lagerbestände kommt Gulden gut voran. Im vergangenen Geschäftsjahr gelang ein Abbau der Lagerbestände um 1,5 Milliarden auf 4,5 Milliarden. Das führt dazu, daß der Anteil der Produkte zum vollen Preis verkauft werden, kräftig steigt. Im vergangenen Jahr trat der Umsatz auf der Stelle. Unter dem Strich ein Minus von 58 Millionen – der erste Nettoverlust seit 1992. Die Talsohle scheint erreicht.

CEO Gulden geht von einer Beschleunigung des Wachstumstempos im zweiten Quartal aus. Insgesamt könnte das Betriebsergebnis 2024 bei 500 Millionen landen, nach 268 Millionen im Jahr 2023. Im laufenden Turnus könnten auch unter dem Strich schwarze Zahlen stehen. Für 2023 möchten die Franken 70 Cent Dividende ausschütten. Rückenwind kommt vom Sportjahr 2024 unter anderem mit der Fußball Europameisterschaft in Deutschland und den Olympischen Spielen in Paris.