Devisen
Türkei: Mehr Kontrolle, weniger Markt
Die türkische Bankenaufsicht BDDK hat am Montag eine eintägige Verzögerung bei Devisengeschäften eingeführt. Es geht um Transaktionen mit einem Volumen von mehr als 100.000 US-Dollar für Einzelpersonen.
Ab Dienstag gilt die neue Vorschrift. Sie soll zur Stabilität der türkischen Finanzmärkte beitragen. Ferner sollen so spekulative Geschäfte eingedämmt werden. Gleichzeitig ist es ein Schritt hin zu einer größeren staatlichen Kontrolle der Finanzmärkte.
Die Behörden haben kürzlich unorthodoxe Schritte zum Schutz der Landeswährung unternommen, darunter staatliche Banken, die US-Dollar verkaufen, um die Lira zu stützen. Ankara erhöhte auch eine Steuer auf einige Devisenverkäufe von Null auf 0,1 Prozent.
Der jüngste Schritt, der am Dienstag in Kraft tritt, zielt darauf ab, "zum stabilen Funktionieren der Finanzmärkte und zum effektiven Funktionieren des Kreditsystems sowie zur Verhinderung potenzieller Spekulationsgeschäfte beizutragen", sagte der BDDK in dem Schreiben.
"Diese und ähnliche Schritte verschlechtern die Wahrnehmung von Risiken, indem sie die Bedenken erhöhen, dass der Kapitalverkehr weiter eingeschränkt wird", sagte ein Bankier gegenüber "Reuters" und fügte hinzu, dass der Schritt, der ohne vorherige Kommunikation umgesetzt wird, das Vertrauen schädige. Und weiter: "Die eigentliche Sorge ist, welcher Schritt als nächstes in dieser Angelegenheit unternommen wird".
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