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DAX – Wo bleiben die Impulse?
323 DAX – Wo bleiben die Impulse?
„Außer Spesen nichts gewesen“, lautete das Motto für den deutschen Aktienmarkt zum gestrigen Start in die neue Börsenwoche. Man könnte auch sagen, dass sich die Anleger vor dem mit Spannung erwarteten US-Leitzinsentscheid am morgigen Mittwoch nicht aus der Deckung wagten. Am Ende blieb es jedenfalls bei einer schmalen Range von 65 Punkten, einem kleinen Minus von -0,09% und einem unveränderten Chartbild. Das heißt:
Der Sprung über die Mai-Abwärtstrendgerade und die damit verbundene Auflösung des Flaggenmusters sorgten bislang noch nicht für neue Impulse. Der Grund findet sich in der unteren Begrenzung des Januar-Aufwärtstrendkanals, der Ende Mai per Gap nach unten verlassen wurde und momentan wie eine Art Deckel wirkt. Erst oberhalb dieser Barriere, die sich täglich um rund 15 Zähler nach oben schiebt und heute bei 12.230 Punkten verläuft, würde sich erneut Platz bis in den Bereich zwischen 12.370 und 12.500 eröffnen. Dort wirken dann allerdings mit dem bisherigen Jahreshoch, dem September-Top sowie dem Level mit dem meisten Volumen seit der Rekordmarke von Januar 2018 gleich mehrere Widerstände bremsend.
Demgegenüber steht auf der Unterseite weiterhin vor allem die vielbeachtete 12.000er-Marke im Blickpunkt, die der Index seit März 2015 nun schon 43mal per Schlusskurs gekreuzt hat. Sollten die Kurse diesen Halt wieder verloren geben, könnte rasch noch einmal die Nackenlinie der „alten“ SKS-Formation bei 11.869 oder das Mai-Zwischentief bei 11.844 auf den Prüfstand gestellt werden. Eine Etage tiefer wartet dann zwischen 11.600 und 11.650 mit der 200-Tage-Linie eine größere technische Unterstützung.
Kennzahlen zum Basiswert
Schlusskurs
12.085,82 Pkt.
+ / –
-10,58 Pkt. / -0,09%
Hoch / Tief
12.124,68 Pkt. / 12.059,92 Pkt.
Performance
52-Wochen-Hoch
52-Wochen-Tief
Statistik
Trend
Deutsche Bank – „Bad Bank“ als Kurstreiber?
Ganz oben im DAX spielte gestern die Deutsche Bank mit. Zeitweise lagen die Papiere über 4% im Plus, das Tageshoch bei 6,28 Euro stellte dabei auf den Cent genau das bisherige Juni-Top vom 5.6. ein. Auslöser für das überraschende Kursfeuerwerk war ein Bericht der „Financial Times“, wonach das Geldhaus die Auslagerung unrentabler Derivate im Wert von bis zu 50 Milliarden Euro in eine hauseigene „Bad Bank“ anstrebe. Ob das jedoch reicht, die Deutsche Bank aus der Talsohle zu führen, bleibt abzuwarten; für die Papiere stand am Ende der gestrigen Sitzung jedenfalls ein Plus von 1,36% zu Buche. Für neue Long-Impulse ist das zu wenig, die kämen weiterhin erst oberhalb von 6,80/7,10 Euro in den Markt. Dafür ist die Unterseite unverändert brandgefährlich; sobald die Aktie wieder unter die 6-Euro-Marke abrutscht, rückt das amtierende Allzeittief vom 3. Juni bei 5,80 Euro in den Fokus!
Schlusskurs
6,11 €
+ / –
0,08 € / 1,36%
Lufthansa – Bruchlandung nach Gewinnwarnung!
Am anderen, dem unteren Ende des DAX-Tableaus legte die Lufthansa-Aktie gestern eine echte Bruchlandung hin. Nach einer Gewinnwarnung für das laufende Jahr schmierten die Papiere im Tief auf 15,42 Euro und damit auf den niedrigsten Stand seit dem 19. April 2017 (!) ab. Dabei rissen die Kurse eine mächtige Lücke in den Chart, deren untere Kante bei 16,12 Euro, die obere dagegen bei 17,62 Euro zu finden ist. Dieses Gap zu schließen, wäre jetzt die erste Aufgabe für die Bullen; erst darüber könnte über einen Re-Break bei 18 Euro und/oder den rettenden Sprung über die 19er-Hürde nachgedacht werden. Auf der Unterseite bleibt die Lage nach dem Kursrutsch allerdings mehr als angespannt; sollte sich der Ausverkauf heute fortsetzen, müsste bereits ein Test der runden 15er-Schwelle einkalkuliert werden. Bricht auch die, würde die massive Unterstützung im Bereich von 12,50/12 Euro in den Fokus rücken.
Schlusskurs
15,64 €
+ / –
-2,06 € / -11,62%
Airbus – Höhenflug!
Wir bleiben in der Luft und kommen von der Airline zum Flugzeugbauer – und da konnte Airbus gestern gegenüber dem Erzrivalen Boeing Boden gutmachen! Denn die Präsentation des neuen Langstreckenfliegers A321XLR (für Extra Long Range) auf der weltgrößten Luftfahrtmesse „International Paris Air Show“ basiert auf dem Bestseller A321neo und dürfte den angeschlagenen US-Konzern unter erheblichen Zugzwang setzen. Die Airbus-Aktie hob jedenfalls gestern auf ein neues Allzeithoch bei 125,14 Euro ab und dürfte den Höhenflug nun in Richtung 130er-Marke fortführen. Darüber ist der Weg aus charttechnischer Sicht völlig frei, womit die Unterseite naturgemäß mehr Spannung bietet: sollten auf das neue Top erste Gewinnmitnahmen folgen, dürften die in der breiten Haltezone bei 122/121 Euro aufgefangen werden, bevor ein neuerlicher Test der 115er-Unterstützung eingeplant werden müsste.
Schlusskurs
125,08 €
+ / –
2,72 € / 2,22%
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