Börsen-Zeitung
Wiederauferstanden, Kommentar zum Goldpreis von Christopher Kalbhenn
Frankfurt (ots) - Vielleicht die größte Überraschung des zweiten
Quartals an den Märkten ist die Entwicklung des Goldpreises. Nachdem
das Edelmetall lange Zeit langweilig vor sich hingedümpelt hatte, ist
es urplötzlich in einen spektakulären Höhenflug übergegangen. Am
Dienstag erreichte es bei 1439 Dollar den höchsten Stand seit sechs
Jahren, womit es in rund vier Wochen um rund 220 Dollar
beziehungsweise 12,5 Prozent zugelegt hat.
Die Wiederauferstehung der Krisenwährung hat vielfältige Ursachen.
Getrieben wird sie nicht zuletzt durch die Spannungen zwischen den
USA und Iran beziehungsweise das gestiegene Risiko eines dritten
Golfkriegs. Beide Seiten betonen, einen Krieg unbedingt vermeiden zu
wollen. Der Drohnenabschuss hat aber deutlich vor Augen geführt, dass
die Lage außer Kontrolle geraten könnte. Und eine Entspannung scheint
derzeit nicht in Sicht. Beide Seiten fahren nach wie vor einen harten
Konfrontationskurs, was den Goldpreis noch eine Zeit lang stützen
könnte.
Quartals an den Märkten ist die Entwicklung des Goldpreises. Nachdem
das Edelmetall lange Zeit langweilig vor sich hingedümpelt hatte, ist
es urplötzlich in einen spektakulären Höhenflug übergegangen. Am
Dienstag erreichte es bei 1439 Dollar den höchsten Stand seit sechs
Jahren, womit es in rund vier Wochen um rund 220 Dollar
beziehungsweise 12,5 Prozent zugelegt hat.
Die Wiederauferstehung der Krisenwährung hat vielfältige Ursachen.
Getrieben wird sie nicht zuletzt durch die Spannungen zwischen den
USA und Iran beziehungsweise das gestiegene Risiko eines dritten
Golfkriegs. Beide Seiten betonen, einen Krieg unbedingt vermeiden zu
wollen. Der Drohnenabschuss hat aber deutlich vor Augen geführt, dass
die Lage außer Kontrolle geraten könnte. Und eine Entspannung scheint
derzeit nicht in Sicht. Beide Seiten fahren nach wie vor einen harten
Konfrontationskurs, was den Goldpreis noch eine Zeit lang stützen
könnte.
Das Edelmetall wird außerdem von dem Kursschwenk der US-Notenbank
getrieben. Sie hatte Bereitschaft signalisiert, ihren Leitzins zu
senken; einen ersten Schritt erwarten die Marktteilnehmer bereits im
Juli. Und auch die Europäische Zentralbank hat geldpolitische
Lockerungsmaßnahmen avisiert. Das hat neben der brisanten Lage am
Golf die Anleger in die Staatsanleihen getrieben und damit die
Renditen entlang der gesamten Zinskurve gedrückt. Niedrigere Zinsen
bedeuten für keine Zinsen abwerfende Goldinvestments niedrigere
Opportunitätskosten. Anders ausgedrückt: Gold gewinnt an
Attraktivität.
Dritter im Bunde der Goldpreistreiber ist der niedrigere Dollar.
Er ist durch den neuen Fed-Kurs unter Druck geraten, während
gleichzeitig Schwellenländeranlagen von der Aussicht auf niedrigere
US-Zinsen gestützt werden. Dadurch wird das Edelmetall für Anleger
großer Nachfrageländer wie Indien währungsseitig erschwinglicher.
Hinzu kommen die bei solchen starken Kursaufschwüngen üblichen
selbstverstärkenden Prozesse. Immer mehr spekulative Anleger wollen
auf den fahrenden Zug aufspringen. Laut US-Derivateaufsicht sind die
Netto-Long-Positionen am Terminmarkt vier Wochen in Folge auf rund
150000 Kontrakte per 18. Juni gestiegen. Es wäre daher wenig
verwunderlich, wenn es in nächster Zeit zu einer kurzfristigen
Korrektur käme. Die den Goldpreis treibenden Faktoren scheinen aber
nachhaltigerer Natur zu sein, so dass Korrekturbewegungen bis auf
weiteres nur vorübergehender Natur sein dürften.
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Telefon: 069--2732-0
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getrieben. Sie hatte Bereitschaft signalisiert, ihren Leitzins zu
senken; einen ersten Schritt erwarten die Marktteilnehmer bereits im
Juli. Und auch die Europäische Zentralbank hat geldpolitische
Lockerungsmaßnahmen avisiert. Das hat neben der brisanten Lage am
Golf die Anleger in die Staatsanleihen getrieben und damit die
Renditen entlang der gesamten Zinskurve gedrückt. Niedrigere Zinsen
bedeuten für keine Zinsen abwerfende Goldinvestments niedrigere
Opportunitätskosten. Anders ausgedrückt: Gold gewinnt an
Attraktivität.
Dritter im Bunde der Goldpreistreiber ist der niedrigere Dollar.
Er ist durch den neuen Fed-Kurs unter Druck geraten, während
gleichzeitig Schwellenländeranlagen von der Aussicht auf niedrigere
US-Zinsen gestützt werden. Dadurch wird das Edelmetall für Anleger
großer Nachfrageländer wie Indien währungsseitig erschwinglicher.
Hinzu kommen die bei solchen starken Kursaufschwüngen üblichen
selbstverstärkenden Prozesse. Immer mehr spekulative Anleger wollen
auf den fahrenden Zug aufspringen. Laut US-Derivateaufsicht sind die
Netto-Long-Positionen am Terminmarkt vier Wochen in Folge auf rund
150000 Kontrakte per 18. Juni gestiegen. Es wäre daher wenig
verwunderlich, wenn es in nächster Zeit zu einer kurzfristigen
Korrektur käme. Die den Goldpreis treibenden Faktoren scheinen aber
nachhaltigerer Natur zu sein, so dass Korrekturbewegungen bis auf
weiteres nur vorübergehender Natur sein dürften.
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