Sewing wutentbrannt
Luxusschneider und Massenentlassung bei Deutscher (Dekadenz) Bank
Die Deutsche Bank kommt einfach nicht zur Ruhe: Während ihre Kollegen entlassen werden, holen sich zwei Topbanker Londoner Luxusschneider für eine Anzugsprobe ins Haus. Sewing hat sich in einem Telefonat persönlich bei den Führungskräften über das unangemessene Verhalten beschwert.
Während weltweit tausende Mitarbeiter bei der Deutschen Bank am Montag ihre Entlassung erhielten, ließen sich zwei Führungskräfte im Londoner Hauptquartier vom Nobelschneider Fielding & Nicholson Tailoring Maßanzüge für mindestens 1.500 britische Pfund (ca. 1700€) ausmessen. Zuerst berichtet darüber Chris Newlands von "Financial News".
Deutsche Bank-Chef Christian Sewing ist von dem völlig unangemessenen Verhalten der Führungskräfte entsetzt. Gegenüber dem "Handelsblatt" erklärte er: "Mir fehlt jegliches Verständnis dafür, dass in unserer Niederlassung in London am Montag jemand Schneider bestellt hat, um Maßanzüge auszumessen. Am gleichen Tag mussten wir vielen Mitarbeitern im Aktienhandel sagen, dass sie gehen müssen, weil wir ihre Abteilung schließen". Solch ein Verhalten sei respektlos und "steht in keiner Weise im Einklang mit unseren Werten".
Sewing hat indes persönlich mit den Führungskräften telefoniert: "Ich gehe jedenfalls davon aus, dass die beiden Kollegen meinen Anruf nicht vergessen werden".
Am vergangenen Sonntag hatte die Deutsche Bank Massenentlassungen bekanntgegeben: Bis 2022 sollen weltweit bis zu 18.000 Arbeitsplätze, hauptsächlich im Aktienhandel und im Investmentbanking, wegfallen.
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Autor: Ferdinand Hammer