KORREKTUR/Merkel
EU-Austrittsabkommen mit London soll nicht aufgemacht werden
(Die Meldung vom 20.8.2019 um 17:02 Uhr wurde 1. Absatz korrigiert: Der Backstop ist eine Garantie dafür, dass keine harte Grenze zwischen den beiden Teilen Irlands entsteht.)
REYKJAVIK (dpa-AFX) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat einen Tag vor einem Treffen mit dem britischen Premierminister Boris Johnson dessen Forderung nach Nachverhandlungen des Austrittsabkommen mit der EU zurückgewiesen. "In dem Moment, wo wir eine praktische Regelung haben, wie wir das Good-Friday-Agreement (Friedensabkommen mit Nordirland) einhalten können, und trotzdem die Grenze des Binnenmarktes (...) definieren können, brauchen wir den Backstop (Garantie, dass keine harte Grenze zwischen Irland und Nordirland entsteht) nicht mehr", sagte Merkel am Dienstag in Reykjavik am Rande eines Treffens mit Regierungsvertretern skandinavischer Staaten.
Merkel fügte hinzu: "Wir werden natürlich über praktische Lösungen nachdenken" - und die könne man auch "in kurzer Zeit finden". Die EU sei dazu bereit. "Aber dazu müssen wir das Austrittsabkommen nicht aufmachen."
Zugleich unterstrich die Kanzlerin, dass die übrigen 27 EU-Staaten in diesem Punkt geschlossen agierten. "Ansonsten wird Großbritannien für sich entscheiden, welchen Weg es geht." Vonseiten der EU stehe das Angebot, gerade in Fragen der Ökonomie, aber auch bei der Sicherheit und der Außenpolitik, sehr eng zusammenzuarbeiten. Dabei gebe es kein Entweder-oder. Schließlich sei man gemeinsam in der Nato und in der transatlantischen Partnerschaft.
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Johnson will am späteren Mittwochnachmittag mit der Kanzlerin in Berlin zusammentreffen. Am Donnerstag reist er nach Paris weiter./rm/trs/DP/jha