Krisen und Konjunktur
Paris sieht schwieriges Umfeld für G7-Gipfel
PARIS (dpa-AFX) - Wenige Tage vor dem Gipfel der großen Industriestaaten (G7) hat Gastgeber Frankreich auf Krisen und eine schwächere Weltwirtschaft hingewiesen. Es gebe einen "internationalen Kontext, der ins Gewicht fällt", warnte Regierungssprecherin Sibeth Ndiaye am Mittwoch in Paris. Sie verwies auf ungelöste Konflikte in Syrien und im Libanon sowie die Iran-Krise. Gipfelteilnehmer Italien hat zudem seit Dienstag nur noch eine geschäftsführende Regierung.
Die Vorbereitungen für das Toptreffen, das an diesem Samstag im südwestfranzösischen Seebad Biarritz beginnen wird, laufen auf Hochtouren. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und sein US-Kollege Donald Trump hätten bereits am Dienstag miteinander telefoniert, teilte das Weiße Haus in Washington mit. Trump freue sich auf "produktive Treffen" mit den anderen Chefs in Biarritz. Das Verhältnis zwischen Macron und Trump gilt wegen unterschiedlicher Auffassungen, beispielsweise bei der Klimapolitik, als gespannt.
Die Pariser Regierungssprecherin machte deutlich, dass Macron bei dem dreitägigen Spitzentreffen, an dem auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) teilnehmen wird, auf konkrete Entscheidungen pochen werde. Als Beispiele nannte sie die Klimapolitik oder den Kampf gegen Ungleichheiten, beispielsweise zwischen Männern und Frauen. Der Versuch, eine Gipfel-Abschlusserklärung zu verfassen, stehe hingegen nicht im Vordergrund, machte sie deutlich. Der Gipfel sei billiger als vorangegangene Treffen in Kanada oder in Italien - das Parlament habe 36,4 Millionen Euro dafür gebilligt.
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Im vergangenen Jahr war Trump nach dem G7-Treffen in Kanada nachträglich aus der gemeinsam beschlossenen Abschlusserklärung ausgestiegen und hatte damit einen Eklat ausgelöst. Die G7-Runde umfasst außer Frankreich, Deutschland und den USA auch Großbritannien, Kanada, Italien und Japan./cb/jba/DP/nas