EZB-Präsident Draghi spricht sich erneut für höhere Staatsausgaben aus
ATHEN (dpa-AFX) - Der scheidende Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, hat sich erneut für verstärkte finanzpolitische Anstrengungen der Euroländer ausgesprochen. Bei einer Rede am Dienstagabend in Athen sagte Draghi, eine lockere Haushaltspolitik solle die geldpolitischen Maßnahmen der EZB flankieren. So könnten die Hemmnisse, die eine stärkere Nachfrage verhinderten, besser überwunden werden.
In den vergangenen zehn Jahren hätten die Nettoinvestitionen aller großen Euroländer effektiv bei Null gelegen, kritisierte Draghi. Die Geldpolitik werde ihre Aufgabe weiterhin erfüllen. Wenn die Fiskalpolitik parallel dazu und stärker als bislang Anstrengungen unternehmen werde, würden die Nebenwirkungen der derzeitigen Geldpolitik geringer ausfallen.
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Dann sei auch ein schnelleres Ende der extrem niedrigen Zinsen möglich. Deren negative Konsequenzen würden so vermindert, sagte Draghi./mf/jkr