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    ROUNDUP  249  0 Kommentare Demonstranten legen Hongkong lahm - Neue Ausschreitungen

    HONGKONG (dpa-AFX) - Den dritten Tag in Folge haben Demonstranten in Hongkong am Mittwoch Teile der Finanzmetropole zum Erliegen gebracht. Wie die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" berichtete, musste der Betrieb an zahlreichen U-Bahn-Stationen eingestellt werden, weil Demonstranten im Berufsverkehr die Züge an der Weiterfahrt hinderten. Radikale Demonstranten warfen überdies Brandsätze und verwüsteten Straßen.

    Auch Straßenkreuzungen wurden von den Protestierenden blockiert. Die Behinderungen sorgten dafür, dass viele Menschen zu spät zur Arbeit kamen. Mehrere Universitäten und Schulen sagten den Unterricht am Mittwoch ab.

    Hongkong hatte zu Beginn der Woche zwei der gewaltsamsten Tage seit Ausbruch der regierungskritischen Proteste vor mehr als fünf Monaten erlebt. Insbesondere der Campus der China University Hongkong wurde am Dienstag zur Kampfzone. Wie die Polizei mitteilte, nahm sie 142 Demonstranten fest. Zehn Menschen wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Auch am Mittwoch bereiteten sich radikale Demonstranten mit Brandsätzen und Pflastersteine auf neue Zusammenstöße auf dem Gelände der Universität vor.

    Mindestens 80 Stundenten vom chinesischen Festland verließen am Mittwoch die Stadt, weil sie fürchteten, ins Visier der Demonstranten zu geraten, berichtete die "South China Morning Post". In Hongkongs chinesischer Nachbarstadt Shenzhen standen demnach kostenlose Unterkünfte bereit. Auch Studenten aus Taiwan traten demnach die Heimreise an.

    Im Internet kursierten Aufrufe, mit anhaltenden Blockaden an Arbeitstagen die Stadt zum Erliegen zu bringen und so den Druck auf die Regierung weiter zu erhöhen. Zuvor hatten sich die Proteste vor allem auf die Wochenenden konzentriert.

    Die Proteste in der chinesischen Sonderverwaltungsregion richten sich gegen die Regierung: Die Hongkonger kritisieren unter anderem den wachsenden Einfluss Chinas auf die ehemalige Kronkolonie. Seit der Rückgabe an China 1997 wird Hongkong nach dem dem Grundsatz "ein Land, zwei Systeme" autonom regiert.

    Die Demonstranten fordern freie Wahlen, eine unabhängige Untersuchung von Polizeibrutalität sowie Straffreiheit für die bereits weit mehr als 4000 Festgenommenen. Auch der Rücktritt von Regierungschefin Carrie Lam gehört zu ihren Forderungen.

    Peking forderte die Hongkonger Regierung dazu auf, härter durchzugreifen und die Proteste zu beenden. Die Stadt sei dabei, "in den Abgrund des Terrorismus zu rutschen", hieß es in einer Mitteilung des Verbindungsbüro der chinesischen Regierung in Hongkong.

    Eine dänische Universität legte seinen in Hongkong lebenden Studenten wegen der Demonstrationen die Rückreise nach Dänemark nahe./jpt/DP/nas





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