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    Hilft ein starker Winter?  6210  0 Kommentare K+S: Heiße Chance auf Turnaround? - Seite 2

    Für das Jahr 2019 rechnet Lohr mit einem leichten Umsatzplus auf mehr als 4 Mrd. Euro. Das EBITDA soll sich unter Berücksichtigung der vorbezeichneten Effekte von 606 auf 650 Mio. Euro steigern. Erst Mitte August hatte der CEO noch das EBITDA auf 730 bis 830 Mio. Euro beziffert. Der bereinigte freie Cashflow sollte einst mit mindestens 100 Mio. Euro positiv sein und soll nunmehr nur noch „positiv“ ausfallen. Insgesamt eine schwere Enttäuschung. Das bereinigte Konzernergebnis wird in etwa auf dem Niveau des Vorjahres von über 85 Mio. Euro erwartet. Bis zum Jahr 2030 will der CEO das operative EBITDA auf 3 Mrd. Euro steigern. Bis dahin ist allerdings sehr viel Zeit. Derzeit glaubt dem CEO diese Annahme kein Mensch.

    Per Ende September ist der Konzern mit einem Eigenkapital von mehr als 4.5 Mrd. Euro ausgestattet. K+S notiert damit zumindest auf Basis der vorliegenden Bilanz massiv unter Buchwert. Die immateriellen Vermögenswerte türmen sich allerdings auf über 1 Mrd. Euro. Die mit Abstand größte Position auf der Aktiva bilden Sachanlagen im Volumen von mehr als 7 Mrd. Euro. Es ist kaum seriös zu beurteilen, ob der Buchwert tatsächlich komplett werthaltig ist. Aber selbst wenn Investoren darauf einen saftigen Abschlag nehmen, dürfte K+S derzeit unter dem Zerschlagungswert handeln. Was uns missfällt, ist die recht hohe Verschuldung der Gesellschaft. Kurz- und langfristig türmen sich die Finanzverbindlichkeiten auf mehr als 3 Mrd. Euro. Addieren wir noch Rückstellungen für bergbauliche Verpflichtungen hinzu, summiert sich der Schuldenberg auf mehr als 4 Mrd. Euro. Ohne diese Rückstellungen liegen die Nettofinanzverbindlichkeiten per Ende September bei rund 3 Mrd. Euro. K+S beziffert die Nettoverschuldung zum selben Stichtag auf über 4.5 Mrd. Euro. Insgesamt erscheinen uns die Schulden als sehr hoch. Lohr sollte anfangen, stärker auf die Kosten zu achten. Am besten beim Vorstand selbst als auch beim Aufsichtsrat. Insgesamt erscheint uns die Vergütung des Aufsichtsrats als etwas übertrieben. 2018 immerhin gut 2 Mio. Euro.

    Aufgrund der unsicheren Situation bei den Kalipreisen und der insgesamt eher mittelprächtigen Bilanz ist K+S keine Value-Aktie. Für Trader ist das Papier nach dem Kursrutsch dennoch sehr spannend. Ein Trigger könnte ein harter Winter sein. K+S hat Auftausalze im Angebot und wird von heftigen Schneefällen in Europa und Nordamerika profitieren. Wir raten bei Kursen von 10.50 Euro spekulativ zum Kauf. Stoppkurse bieten sich ca. 10 % unter Einstand an.

    Hinweis nach WPHG §34b zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte: Die Aktie von K+S AG ist unserem Vorstandswoche Real-Geld Depot und/oder im Depot des Redakteurs enthalten.

    www.vorstandswoche.de

    https://twitter.com/Vorstandswoche

     

     

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    Die Vorstandswoche ist eine Börsenpublikation mit Fokus auf den deutschsprachigen Aktienmarkt. Sie erscheint seit dem Jahr 2015 und berichtet fundiert und exklusiv über börsennotierte Unternehmen.
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    Hilft ein starker Winter? K+S: Heiße Chance auf Turnaround? - Seite 2 Eine Perle am Aktienmarkt ist K+S sicherlich nicht. Der Anbieter von mineralischen Produkten für die Bereiche Landwirtschaft, Industrie, Verbraucher und Gemeinden stand noch nie auf der Favoritenliste der Vorstandswoche. Zuletzt hatten wir über die Kasseler im Rahmen der Avancen der kanadischen Potash im Jahr 2015 berichtet. Potash hatte damals laut K+S 41 Euro je Aktie geboten. Dies zeige "nicht den fundamentalen Wert von K+S und ist nicht im Interesse des Unternehmens", sagte einst der ehemalige K+S-Chef Norbert Steiner. Heute handelt die Aktie bei Kursen um 10.50 Euro. Das ist das Kursniveau aus 2005. Peinlich, peinlich! Noch heute wird Steiner von Investoren für seine Ablehnung der Avancen von Potash regelrecht verflucht. Alles Jammern hilft aber nichts. Steiner ist längst Geschichte. Nachdem die Aktie derart zusammengefaltet wurde, ist sie zumindest einen tieferen Blick wert.

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