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    ROUNDUP  613  0 Kommentare Schwierige Chemie-Tarifgespräche - beide Seiten weit auseinander

    WIESBADEN (dpa-AFX) - In der Tarifrunde für rund 580 000 Beschäftigte in der deutschen Chemie- und Pharmabranche zeichnen sich weiter schwierige Verhandlungen ab. Während die Gewerkschaft IG BCE den Arbeitgebern vor Beginn der zweiten Runde am Donnerstag Jammern auf hohem Niveau vorwarf, sehen diese wenig Verteilungsspielraum. An diesem Freitag sollen die Gespräche in Wiesbaden fortgesetzt werden. In der ersten Runde hatten die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt, die Verhandlungen wurden ergebnislos vertagt.

    Bei den Gesprächen geht es um Lohnzuwächse und weitere Leistungen für die Beschäftigten in Deutschlands drittgrößter Industriebranche nach dem Auto- und Maschinenbau. Die Chemie- und Pharmabranche hat sehr gute Jahre hinter sich, leidet aber zunehmend unter Handelskonflikten und der sinkenden Nachfrage aus der Industrie. Umsatz und Produktion werden dieses Jahr kräftig sinken, erwartet der Branchenverband VCI.

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    Vor der zweiten Runde hatten die Arbeitgeber die Erwartungen deshalb gedämpft. Bis zu einem tragbaren Abschluss sei es "noch ein weiter Weg", sagte Georg Müller, Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbands BAVC. Seit Ende 2018 habe es einen deutlichen Abwärtstrend in der Chemie gegeben, was den Spielraum begrenze. "Wir erwarten komplexe und schwierige Verhandlungen".

    Die Gewerkschaft IG BCE fordert neben einem "spürbaren" Lohnplus über der Inflationsrate ein Zukunftskonto von jährlich 1000 Euro, das Beschäftigten etwa in zusätzliche freie Tage umwandeln oder für die Altersvorsorge nutzen können. Zudem verlangt die IG BCE eine arbeitgeberfinanzierte Pflege-Zusatzversicherung.

    Dem Bundesarbeitgeberverband Chemie geht das zu weit. "Zukunftskonto und Pflegezusatzversicherung ergeben zusammen Mehrkosten von 2,5 Prozent", hatte Müller kritisiert. "Zusätzlich fordert die IG BCE auch noch ein spürbares Lohnplus. Da braucht es schon viel Fantasie, um die Kosten im Griff zu behalten." Der BAVC verweist darauf, dass die Branche 2019 einen Umsatzverlust von fünf Prozent erwartet.

    Die IG BCE wirft den Arbeitgebern indes vor, die Lage der Branche zu schlecht darzustellen. Die Chemie- und Pharmaindustrie hatte 2018 einen Rekordumsatz von 203 Milliarden Euro erzielt. Nach acht Jahren Allzeithochs sei der wirtschaftliche Abschwung längst keine Krise, hatte IG-BCE-Verhandlungsführer Ralf Sikorski kritisiert. "Die Arbeitgeber sollten lieber die Chance nutzen, Zukunft zu gestalten und die Branche attraktiver zu machen." Davon würden sie im Rennen um Fachkräfte profitieren./als/DP/zb





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