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    MLP  945  0 Kommentare Turbulente HV erwartet. Strafanzeige gegen Schroeder-Wildberg

    MLP: Im Visier von bösen Buben?

    Auf den Heidelberger Finanzdienstleister haben es mal wieder die Leerverkäufer abgesehen. Wie wir aus Händlerkreisen erfahren, ist die Leihrate in der Aktie in letzter Zeit wieder sehr ordentlich angestiegen. Offenbar erwarten die bösen Buben schlechte Nachrichten. Tatsächlich könnte es in der kommenden Woche sehr turbulent werden. Am kommenden Dienstag treffen sich die Anteilseigner des Konzerns zur Hauptversammlung. Erstmals wird sich dort Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg den Aktionären stellen. Der 39-jährige hatte zum Jahreswechsel Bernhard Termühlen abgelöst, der wegen umstrittener Bilanzierungsmethoden unter Beschuss geraten war. Die Hauptversammlung dürfte mit Sicherheit sehr turbulent werden. Gegenüber einem Börsendienst bestätigte die Mannheimer Staatsanwaltschaft, dass gegen Schroeder-Wildberg eine Strafanzeige wegen Bilanzfälschung vorliegt. Die Behörde solle daher prüfen, ob ein Anfangsverdacht vorliegt. Angeblich soll der Anzeigenerstatter ein ehemaliger Geschäftstellenleiter sein. Moniert wird vor allem der Bilanzposten „Forderungen an Handelsvertreter“ in Höhe von rund 78 Millionen Euro, der, so zumindest der Vorwurf, zum Teil nicht werthaltig sei. Nachdem bereits der Aufsichtsratchef Manfred Lautenschläger und der Ex-Chef Bernhard Termühlen mit der Staatsanwaltschaft Bekanntschaft machte, könnte nun auch die neue Führung und die 2003er Bilanz von der Staatsanwaltschaft unter die Lupe genommen werden.

    Die ständigen Anschuldigungen lassen den Konzern einfach nicht zur Ruhe kommen. Da helfen nicht einmal die starken Zahlen für die ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres. Der Gesamtertrag kletterte um stattliche 44 Prozent auf 147,4 Millionen Euro. Das EBIT expandierte um 43 Prozent auf 17,5 Millionen Euro. Noch schneller wuchs der Überschuss. Um satte 66 Prozent auf rund neun Millionen Euro kletterte der Periodengewinn. Für das Gesamtjahr hat Schroeder-Wildberg ein zweistelliges Umsatz- und Ertragswachstum angekündigt. Dank des in diesem Jahr noch gültigen Steuerprivilegs für Lebensversicherungen sollten die Heidelberger ihre Jahresziele locker erreichen können. Lebensversicherungen gehören zu den wichtigsten Produkten von MLP (DE0006569908). Marktbeobachter rechnen sodann für 2005 bereits mit einer Wachstumsdelle und sogar mit einem Gewinnrückgang.

    Trotz in Summa recht ansehnlicher Zahlen, sofern sie ohne Zaubereien zustande gekommen sind, wird MLP den schlechten Ruf einfach nicht los. Schroeder-Wildberg muss endlich überzeugen, dass MLP keinen Dreck am Stecken hat. Seriöse Investoren investieren nun mal sehr ungern in Firmen, die ständig im Konflikt mit der Staatsanwaltschaft sind. Auf der HV werden daher die guten Zahlen und die Dividende von 15 Cent die Aktionäre nicht trösten, sondern das Gesprächsthema wird sich vornehmlich auf die Skandale rund um das Unternehmen fokussieren. MLP hat trotz des Kurssturzes einen Börsenwert von über 1,2 Milliarden Euro. Das ist üppig. Selbst wenn MLP im Gesamtjahr den Gewinn um 25 Prozent auf 50 Millionen Euro steigert, liegt das KGV bei sportlichen 25! Florian Homm, der bekannte Hedge-Fonds Manager hat es treffend in unserem Interview im März formuliert. „Es gibt einen Kurs, wo man die Aktie massiv shorten muss und irgendwo auch ein Niveau, wo man sie kaufen kann.“ Für Zocker ist die Aktie unverändert ein El Dorado. Investoren meiden das Papier.

    Verfasst von 2TradeCentre
    MLP Turbulente HV erwartet. Strafanzeige gegen Schroeder-Wildberg MLP: Im Visier von bösen Buben? Auf den Heidelberger Finanzdienstleister haben es mal wieder die Leerverkäufer abgesehen. Wie wir aus Händlerkreisen erfahren, ist die Leihrate in der Aktie in letzter Zeit wieder sehr ordentlich angestiegen. …