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    Vorsicht vor ESG-Fallstricken  178  0 Kommentare ESG - ein Performancetreiber? Ja, aber…

    Die Berücksichtigung von ESG-Kriterien bringt Performancevorteile. Die systematische Vermeidung kontroverser Unternehmen unterstützt die Wertentwicklung von Aktienportfolios. Die große Nachfrage, gleichgerichtete Investmentansätze der Anbieter und das Scoring großer ESG-Datenanbieter bergen jedoch die Gefahr von Neigungen und Bewertungsanomalien. Die proprietäre ESG-Analyse eines Anbieters von nachhaltigen Anlagen kann dazu beitragen, „Greenwashing“ zu vermeiden.

    Die Kriterien Umwelt, Soziales und Unternehmensführung sind mittlerweile im Management von Portfolios der meisten Anlageklassen nicht mehr wegzudenken. In Europa wird bereits fast jeder zweite Euro in nachhaltigen Investments angelegt. Ein Treiber des Zuspruchs ist die relative Outperformance* im Vergleich zu traditionellen Ansätzen, die ESG-Kriterien nicht berücksichtigen.

    „Eine Schlüsselrolle spielt die Vermeidung von Verlusten, die aus kontroversem Verhalten von Unternehmen führen. Nach Analysen von Bank of America Merill Lynch wurde seit 2014 durch ESG-Kontroversen allein von Unternehmen aus dem S&P500 ein Wert von 550 Milliarden Dollar vernichtet. Dies zeigt deutlich, dass Verlustrisiken in Portfolios begrenzt werden können, wenn kontroverse Unternehmen bzw. Sektoren von vornherein identifiziert und gemieden werden“, sagt Tom Demaecker, Portfoliomanager ESG-Aktienstrategien bei DPAM. „Die Frage des Mehrwertes von ESG-Ansätzen in Bezug auf die Wertentwicklung muss jedoch auch mit einem ‚Aber‘ beantwortet werden.“

    ESG-Assets wachsen ‚inflationär‘

     

    Die meisten Anlagemittel fließen mittlerweile in ESG-Produkte – eine Entwicklung, die vor allem bei Aktien mit den besten ESG-Ratings starke Bewertungsanstiege zur Folge hat. Dabei muss hinterfragt werden, ob das Nachhaltigkeitsverständnis im Markt nicht teilweise noch sehr eingeschränkt ist und hohe Bewertungen einiger weniger Titel tatsächlich fundamental gerechtfertigt oder nur ein Resultat der hohen Mittelzuflüsse sind.

    Neben der generell hohen Nachfrage nach ESG-Produkten ähnelt sich häufig auch die Herangehensweise der Asset-Manager. Wenn alle den gleichen ESG-Ansatz fahren und im Wesentlichen die gleichen Indikatoren nutzen, um ESG-Risiken und -Chancen einzuschätzen, steigt automatisch das Interesse an denjenigen Aktien, die die beste ESG-Bewertung erhalten. Dies führt zu einem Nachfragetrend, der sich immer weiter verstärkt. Als Konsequenz schneiden Aktien, die durch das allgemeine ESG-Raster fallen, automatisch schlecht ab. Das muss jedoch nicht bedeuten, solche Unternehmen komplett vom eigenen Investitions-Radar zu streichen.

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    Degroof Petercam Asset Management
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    Degroof Petercam Asset Management (DPAM), mit Hauptsitz in Brüssel, ist eine in den Benelux-Ländern führende unabhängige Asset Management-Gesellschaft mit langjähriger Marktreputation in Long Only-Anlagekonzepten sowie spezialisierten Asset Management-Lösungen. Neben aktiv gemanagten Publikumsfonds verwaltet DPAM Vermögensverwaltungsmandate für institutionelle Investoren in ganz Europa. Das Produkt- und Dienstleistungsangebot von DPAM richtet sich an öffentliche und betriebliche Pensionskassen, Versicherungsgesellschaften, private Banken, gemeinnützige Organisationen sowie Privatanleger. Aktuell verwaltet DPAM ein Vermögen von über 37 Milliarden Euro.
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    Vorsicht vor ESG-Fallstricken ESG - ein Performancetreiber? Ja, aber… Die Berücksichtigung von ESG-Kriterien bringt Performancevorteile. Die systematische Vermeidung kontroverser Unternehmen unterstützt die Wertentwicklung von Aktienportfolios. Die große Nachfrage, gleichgerichtete Investmentansätze der Anbieter und das Scoring großer ESG-Datenanbieter bergen jedoch die Gefahr von Neigungen und Bewertungsanomalien. Die proprietäre ESG-Analyse eines Anbieters von nachhaltigen Anlagen kann dazu beitragen, „Greenwashing“ zu vermeiden.