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     356  0 Kommentare Vermögensverwalter über Edelmetall: Gold gehört als Schutz ins Portfolio

    Ist Gold ein sinnvoller Baustein im Portfolio? Das Edelmetall dient vor allem als Versicherung, sagt Leopold Zellwecker von der Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung.
    Leopold ZellweckerBild: Steinbeis & Häcker

    Kritiker behaupten oft, dass Gold keine Zinsen abwirft, an sich nicht produktiv ist und somit auch keinen Beitrag in einem Wertschöpfungsprozess leistet. Grundsätzlich sind beziehungsweise waren diese Einwände teilweise berechtigt. Dass Gold keine Zinsen abwirft, kann heute jedoch schwerlich als Nachteil gesehen werden. Zeitgemäß müsste man vielmehr sagen: Gold kostet keine Zinsen!
    Auch konnte man mit Gold seit der Antike seine Kaufkraft langfristig erhalten. Ein vielgebrachtes Beispiel ist der Vergleich der Kaufkraft anhand einer Unze Gold. Bereits in der Antike bekam man dafür eine gute Toga und auch heute noch ist der Erwerb eines hochwertigen Anzugs dafür möglich.
    Gold als Vertrauensbarometer
    In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Vertrauenskrisen an den Finanzmärkten. Die letzte Banken- und Finanzkrise, von Amerikas Immobilienmarkt ausgelöst, endete schließlich in der Eurokrise. Massive globale Stützungsprogramme konnten das Schlimmste verhindern. Der Schaden, welcher 2008/09 an den internationalen Börsen entstand, war jedoch enorm. Der Dax büßte zeitweise 50 Prozent seines Wertes ein. Gold hingegen entwickelte sich in dieser Phase komplett konträr und konnte seinen Wert zeitweise mehr als verdoppeln.


    Das Vertrauen in Notenbanken und Regierungen war in dieser Phase auf seinem Tiefpunkt. Mit zurückkehrendem Vertrauen an den Finanzmärkten kam es anschließend zu einer sukzessiven Umschichtung von Gold in höher rentierliche Anlageklassen wie Aktien und Immobilien. Dementsprechend ist es sinnvoll, die Goldquote der jeweiligen Situation aktiv anzupassen. Richtig eingesetzt, kann Gold ein Portfolio in kritischen Phasen stabilisieren und vor größeren Verlusten bewahren.
    Die expansive Geldpolitik aller wichtigen Notenbanken führt dazu, dass die Kaufkraft des sogenannten Fiatgeldes, also einem aus dem Nichts erzeugten Geldes gegenüber soliden Sachwerten bereits deutlich an Wert verloren hat. Diese Inflation von Vermögenswerten dürfte wahrscheinlich in den kommenden Jahren ihre Fortsetzung finden. Eine zusätzliche Unterstützung sollte zudem von der Zinsseite kommen. Es ist unwahrscheinlich, dass in naher Zukunft die realen Zinsen wieder stärker steigen werden.

    Betrachtet man die Vergangenheit, so hat sich Gold in einem Umfeld negativer Realzinsen meist positiv entwickeln können. Sowohl die lockere Geldpolitik als auch die negativen Realzinsen sollten in Zukunft unterstützend für weitere Kursanstiege bei Gold wirken. Eine fundamentale Trendumkehr in der näheren Zukunft ist aufgrund der Verschuldungssituation von Staaten, Haushalten und Unternehmen kaum vorstellbar.
    Grundsätzlich stehen dem Anleger diverse Möglichkeiten offen, in die Anlageklasse Gold zu investieren. Neben dem klassischen Kauf von Barren und Münzen besteht auch die Möglichkeit, entsprechende ETFs und ETCs zu erwerben. Rechtlich unterscheiden sich diese dahingehend, dass ETFs sogenanntes Sondervermögen darstellen, ETCs dagegen Schuldverschreibungen sind. Weitere Kriterien, die man beachten sollte, sind das Volumen, die Art der Replizierung, ob eine Währungsabsicherung gewünscht ist und welche Produktkosten anfallen. Weiter kann der Anleger auch durch den Erwerb von Goldminenaktien am Goldpreis partizipieren.


    Goldminen als Ergänzung zum physischen Gold
    Goldminen fungieren in einer Phase steigender Goldpreise oft als Hebel. Des Weiteren ist es dem Anleger hier möglich, Anteile an einem Goldvorkommen zu erwerben. Ein gutes Management gepaart mit einer hochwertigen Substanz der Mine, kann dem Aktionär unter anderem durch die Erschließung neuer Goldvorkommen und guten Margen eine deutliche Überrendite gegenüber dem Goldpreis liefern. Die Branche steht vor einem Wandel. Erste Minen setzen bereits künstliche Intelligenz bei der Suche nach neuen Goldvorkommen ein. Dieser Trend kann den Minensektor revolutionieren und künftige Explorationskosten deutlich verringern.
    Gold sollte als Diversifikation in einem gut strukturierten Portfolio nicht fehlen. Es ist letztlich ein Schutz in der Vermögensanlage gegen die fortschreitende Erosion der Papierwährungen, die bereits im vollen Gange ist. Konnte man zur Einführung unserer Gemeinschaftswährung noch für 1.000 Euro vier Unzen des gelben Metalls erwerben, so bekommt man heute für diesen Betrag nicht mal mehr eine Münze. Zudem gilt Gold als Versicherung gegen den Kollaps des Finanzsystems. Eine Versicherung, die man hoffentlich nie benötigen wird.
    Über den Autor:Leopold Zellwecker ist Leiter Portfoliomanagement Privatkunden bei der Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung in München.

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