Ölpreise geben etwas nach - Opec-Fördermengen im Blick
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag etwas gefallen. Die Absicht der Opec, die Fördermenge zu beschränken, belastete die Preise nicht. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 50,86 US-Dollar. Das waren 26 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI sank um 10 Cent auf 46,67 Dollar.
Das Ölkartell Opec will auf die wirtschaftlichen Folgen des neuen Coronavirus mit einer deutlichen Kürzung der Rohölförderung reagieren. Die zuständigen Minister der 14 Mitgliedsstaaten machten am
Donnerstag in Wien deutlich, dass sie eine Kürzung um 1,5 Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl pro Tag im zweiten Quartal anstreben. Eine Million Barrel pro
Tag sollen dabei die Opec-Länder einsparen, die fehlenden 500 000 Barrel die zehn Kooperationspartner, darunter Russland. Ob die Partner zustimmen, ist noch ungewiss. Der Ball liegt nun vor allem
bei Russland. Am Freitag wird in der großen "Opec+"-Runde weiter verhandelt.
Ob Russland dem Vorschlag zustimmt, ist fraglich. Bisher hat der Ölriese seine Abneigung gegenüber weiteren Beschränkungen zum Ausdruck gebracht. Am Mittwoch hatte Russlands Energieminister
Alexander Nowak ein Vortreffen ohne Ergebnis verlassen.
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Die Ölpreise zeigten sich am Donnerstag sehr schwankungsanfällig. Neben dem Opec-Treffen stehen die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise im Blick. In Europa wurden neue Fälle berichtet. Im US-Bundesstaat Kalifornien rief der Gouverneur den Notstand aus. Eine weitere Verschärfung würde die Nachfrage nach Rohöl weiter dämpfen./jsl/fba