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     2204  0 Kommentare Warten auf Intel

    Der gestrige Handel in den USA war geprägt von ... gar nichts. Eine scheinbar müde Schaukelei bescherte zum Schluss zwar leichte Gewinne, aber von einer Short-Eindeckungs-Rallye weiterhin keine Spur.

    Der Dow schaffte es, im Zieleinlauf wieder über seine Aufwärtstrendlinie aus dem März 2003 zu kommen. Der S&P 500 verendete gut 7 Punkte darunter bei knapp 1114. Der NDX blieb auch gestern –im Gegensatz zu den beiden anderen- oberhalb seiner 2000er Baisselinie, wobei er intraday von seiner in die Waagerechte eingeschwenkten 200-Tage-Linie aus hoch gekauft wurde. Das ist nicht schlecht, aber die Dynamik reißt einen nun auch nicht gerade aus dem Sessel.

    Der Housing Index zeigt sich noch unentschlossen, doch die Chancen stehen gut, dass er Schwung holt, um am „neuralgischen“ Punkt Anfang August einen guten Eindurck zu machen, wenn die kurzfristige Abwärtslinie, die Widerstandszone bei 370 und der Aufwärtstrend seit März 2003 zusammentreffen. Der Transport-Index versucht, seine jüngste Rallye zu verdauen, ohne bleibenden Schaden zu nehmen. Ob ihm das gelingt, steht erst einmal dahin.

    Der SOX hatte sich zwar in den vergangenen Tagen leidlich stabilisieren können. Mehr aber auch nicht. Da traf ihn gestern der Downgrade des Halbleiter-Sektors durch Merrill Lynch, wodurch sich der Index wieder auf das Niveau des 38er Retracements zurückzog.

    Heute nach Börsenschluss meldet Intel, der mit Abstand weltgrößte Chip-Hersteller Quartalszahlen. Die gestrige Meldung, wonach Applied Materials, der weltgrößte Hersteller von Chip-Equipment, verstärkt auf Dienstleistungen setzen wird, ist in diesem Zusammenhang auch eher negativ zu werten. Sie könnte andeuten, dass das „normale“ Geschäft nicht so rund läuft, wie erwartet.

    Merrill Lynch ist, abgehen von dem "Bisschen SOX", richtig bullisch. Chef-Marktanalyst Richard McCabe hält eine Fortsetzung der 2003 begonnenen Aufwärtsbewegung bereits in den kommenden Monaten für denkbar. Vorher könnte es jedoch noch einmal abwärts gehen. Das macht doch Hoffnung, oder? Abby Joseph Cohen von Goldman Sachs hat ihre Prognosen für den operativen Gewinn je Aktie der S&P 500 Unternehmen für 2004 um zwei auf 61,50 Dollar und für 2005 um 1,50 auf 65,50 erhöht. Das entspricht einem Zuwachs von 14 Prozent im laufenden und einer von 7 Prozent im kommenden Jahr. Sie rief den Investoren zu, sich auf die Länge des Gewinnexpansionszyklus und nicht auf die bereits erwartete Verlangsamung des Gewinnwachstums zu konzentrieren. Diesem Ratschlag sollte man besser nicht folgen. Bear Stearns und Morgan Stanley werden unter Verweis auf das Zinsumfeld skeptischer. Das klingt vertrauenswürdiger.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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