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     2204  0 Kommentare Warten auf Intel - Seite 2



    Der VIX fiel gestern wieder deutlicher und vervollständigt damit das Bild der vergangenen Tage. Er gibt klar nach, während sich der S&P 500 bestenfalls behauptet. In der Auswertung seines kurzfristigen Mittels ergibt sich eine hauchzarte bullische Implikation. Um diese Aussage zu unterstreichen, müsste der Angstmesser jetzt allerdings zügig steigen. Das Put/Call-Verhältnis ist gestern sehr deutlich angewachsen. Wenn das Umsatzvolumen bei den Derivaten weiterhin so mitspielt wie gestern, dürfte sich hieraus nach einigen „neutralen“ Tagen ein bullisch zu wertendes Kontra-Signal ergeben. Der TRIN zeigt ein ähnliches Bild wie gestern: Der Markt bereitet zwar einen Bounce vor. Aber entweder ist dieser von geringer Dynamik oder man muss darauf bei nachgebenden Kursen noch etwas warten.

    Bis hierher: Bullisch wäre am aktuellen Punkt eine entschlossene Bewegung des S&P 500 durch die Marke von 1123 (38er Retracement des letzten Swings) hindurch bis in den Bereich von 1130. Unterhalb von 1107, dem 62er Korrekturlevel, wird es kritisch, dann drohen Verluste bis zunächst (!) rund 1090. Das bullische Szenario weist am aktuellen Punkt aber eine geringere Wahrscheinlichkeit auf (VIX!). Vor den Intel-Zahlen heute dürfte sich kaum ein Marktteilnehmer weit aus dem Fenster lehnen. Vorher könnte die Veröffentlichung der wöchentlichen Kaufhausumsätze (ICSC-UBS Index), sowie der US-Handelsbilanz für etwas Bewegung sorgen.

    Die Prognosen der TimePattern reflektieren den dargestellten Ist-Zustand. Trotz der gestrigen Avancen legen sie das Niveau der Wendepunkte nun etwas tiefer, so etwa beim S&P 500 auf rund 1090. Der Zeitpunkt der Dreher wird von Mitte des Monats in die zweite Julihälfte, bzw. auf Anfang August verschoben. Damit könnte sich der Ausstieg aus den Short-Positionen in DAX und NDX als zu früh erweisen (TrackRecord). Ich hatte auf interne Frühwarnsignale reagiert, da ich ursprünglich von einer dynamischen Wende ausgegangen war. Dies wird zunehmend weniger wahrscheinlich. Beim NDX wird jetzt ein Tiefpunkt in den ersten Augusttagen bei jetzt 1390 prognostiziert, beim DAX könnten im selben Zeitrahmen noch 3800 erreicht werden.

    Beim Gold plädieren die TimePattern für eine bevorstehende Wende. Das gilt auch für den HUI. Der Euro wird zwar gegenüber dem Dollar im Prognosechart noch deutlich steigend gezeichnet. Gleichzeitig wird eine Überdehnung der letzten Bewegung angezeigt. Die Diagnosefunktion weist auf eine Differenz zwischen bullischen und bärischen Kursmustern hin, wie es sie in diesem Ausmaß seit Mitte Januar nicht mehr gegeben hat. Bärische Muster sind kaum noch existent. Das spricht dafür, dass der Euro zu erlahmen scheint und an der Mauer von 1,24 in Schwierigkeiten kommt. Wenn der Dollar jetzt wieder stärker wird, spricht das -zumindest nach der lange Zeit gewohnten Korrelation- nicht für eine Befestigung bei Aktien.

    Öl dürfte den TimePattern zufolge weiter stark bleiben. Eine Wende wird nach wie vor für die ersten Augusttage avisiert. Danach ist bis Mitte September die Abwärtsrichtung angesagt. Bei der Rendite der zehnjährigen TBonds hatten die TimePattern zuletzt angezeigt, dass es zu einer Stabilisierung auf einer leicht geneigten Ebene kommt. Mit der gestrigen Kursentwicklung wird die Möglichkeit angedeutet, dass es noch tiefer gehen könnte. Allerdings hat noch keines der alternativen Szenarien die internen Tests bestanden. Die Diagnosefunktion hält weitere Abgaben für wahrscheinlich. Ein „Dreher“ lässt sich nach wie vor für die ersten Augusttage ausmachen, jetzt aber vermutlich auf dem Niveau von 4,2 Prozent (ursprünglich 4,4).

    Gesamteindruck: Die momentane Schwächeperiode bei Aktien dürfte sich noch etwas ausdehnen. Die Marktteilnehmer scheinen das FOMC-Meeting am 10. August immer stärker im Blick zu haben.

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    Klaus Singer
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    Warten auf Intel - Seite 2 Der gestrige Handel in den USA war geprägt von ... gar nichts. Eine scheinbar müde Schaukelei bescherte zum Schluss zwar leichte Gewinne, aber von einer Short-Eindeckungs-Rallye weiterhin keine Spur. Der Dow schaffte es, im Zieleinlauf wieder …