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Paris schlägt EU-Rettungsfonds für Corona-Krise vor
PARIS (dpa-AFX) - Im europäischen Streit über eine gemeinsame Schuldenaufnahme wegen der Corona-Krise schlägt Frankreich einen neuen EU-Rettungsfonds vor. Diese Einrichtung könnte auf fünf oder zehn Jahre befristet werden und vor allem auf die wirtschaftliche Erholung abzielen. Das machte Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire am Mittwoch in der Onlineausgabe der britischen Tagezeitung "The Financial Times" deutlich. Die Äußerungen Le Maires wurden von seinem Ministerium bestätigt.
Der Streit über sogenannte Corona-Bonds - also gemeinsame europäische Anleihen - entzweit bisher die EU-Staaten. Italien, Spanien, Frankreich und andere fordern sie vehement, Deutschland und andere Länder sind aber dagegen. Beim EU-Gipfel gab es in der vergangenen Woche keine Einigung, nun sollen die Euro-Finanzminister an diesem Dienstag (7. April) wieder beraten.
Le Maire sagte dem Blatt, innerhalb des neuen Rettungsfonds sollte es die Möglichkeit gemeinsamer Schulden geben. "Wir sollten nicht von den Worten "Corona-Bonds" oder "Euro-Bonds" besessen sein", sagte der Minister. "Wir sollten von der Notwendigkeit besessen sein, ein starkes Instrument zu haben, um nach der Krise einen wirtschaftlichen Aufschwung zu haben."
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