Shop Apotheke knackt neue Rekorde!
Shop Apotheke: Jens Spahn befeuert Rally - Seite 2
Hauptgeschäft von Shop Apotheke sind bisher nicht verschreibungspflichtige Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel. Bei rezeptpflichtigen Arzneien kann sich Feltens über eine starke Beschleunigung dank Gesundheitsminister Jens Spahn freuen. Seine Behörde arbeitet an der Einführung des E-Rezepts. Spätestens 2022 könnte es schon so weit sein. Das wird die Online-Penetration von Apotheken massiv beflügeln. Sie liegt derzeit noch bei unter 2 %.
Shop Apotheke wird in den nächsten Jahren weiterwachsen. Das E-Rezept ist ein Katalysator. Der CEO sieht seine Firma als eine technologiegetriebene E-Pharmacy-Plattform. In diesem Zuge soll die Etablierung eines Marktplatzes für ausgewählte Partner sowie die Einbindung digitaler Gesundheitsservices erfolgen, um den Kunden ein breites Spektrum an Produkten und Dienstleistungen rund um ihre Gesundheit anzubieten. Mit einer Liquidität von mehr als 110 Mio. Euro ist die Kasse gut gefüllt, um das Wachstum zu stemmen und die noch auflaufenden Verluste zu finanzieren. 2019 war der operative Cashflow mit über 30 Mio. Euro negativ. Bankschulden hat Shop Apotheke fast keine. Es steht allerdings eine Wandelanleihe aus, die sich auf gut 135 Mio. Euro aufsummiert. Sie wird mit 4.5 % finanziert. Feltens muss dafür 6 Mio. Euro an Zinsen berappen. Das Papier hat eine Laufzeit bis 2023. Der Wandlungspreis liegt bei 46.68 Euro. Bei voller Wandlung entstehen bis zu 2.9 Mio. neue Aktien. Das entspricht einer Verwässerung von rund 20 %. Aktuell wird das Unternehmen mit rund 840 Mio. Euro kapitalisiert. Auf Basis einer Vollverwässerung errechnet sich heute eine theoretische Kapitalisierung von mehr als 1 Mrd. Euro.
Aufgrund der Corona-Krise und Jens Spahn rennt die Aktie. Ein neues Rekordhoch hat das Papier noch nicht erreicht. Dies lag in 2017 bei über 65 Euro. Damals kursierten in Medien Gerüchte über eine Übernahme durch Amazon, was sich aber als Ente herausstelle. Aktuell wird in Analystenkreisen über eine Fusion zwischen Shop Apotheke und der Schweizer Zur Rose (DocMorris) spekuliert. Wir halten dies momentan für extrem unwahrscheinlich. Beide Firmen dürften derzeit andere Themen auf der Agenda haben als eine Fusion vorzubereiten. Zumal wir uns die Frage stellen, ob eine solche Fusion nicht die Wettbewerbsbehörden auf den Plan rufen würde.
Die Aktie von Shop Apotheke ist derzeit relativ stolz bewertet. Perspektivisch will der CEO mit EBIT-Margen von bis zu 6 % wirtschaften. Unterstellen wir einen Umsatz von 1 Mrd. Euro, errechnet sich ein EBIT von 60 Mio. fern in der Zukunft und entspricht derzeit dem 14-fachen EBIT. Mutige Trader springen noch auf. Investoren warten besser einen Rückschlag ab.